China: Geheime Hubschrauber-Basis nahe Senkaku-Inseln im Bau
Oberflächlich war es in letzter Zeit eher ruhig geworden im Inselstreit zwischen China und Japan. Doch wie neue Satellitenbilder zeigen, baut China fleißig an einer Hubschrauber-Basis in der Nähe der umstrittenen Inselgruppe. Tatort sind die Nanji-Inseln an der ostchinesischen Küste, nur 300 Kilometer von den Senkaku-Inseln entfernt. Pikant wird die Angelegenheit, weil sich die nächsten Stützpunkte Japans und der USA in rund 400 Kilometer Entfernung befinden.
10 Landeplätze, Radar und Stromerzeugung
Das britische Verteidigungsmagazin IHS Jane´s berichtete am 22. Januar ausführlich über Chinas neu entstehende Basis in den Nanjis, einer Inselgruppe mit 52 kleinen Inseln. Die größte der Inseln, „Nanji“ genannt, besitzt eine Fläche von 7,64 Quadratkilometern und seit neuestem zehn Hubschrauber-Landeplätze. Ein Vergleich von Satellitenbildern vom Oktober 2013 und 2014 brachte Chinas neue Militärbasis ans Licht. Ergänzt wird die Anlage laut IHS Jane´s durch eine Turbine zur Erzeugung von Windenergie, sprich kostengünstigem Strom und Radar.
Nicht nur die Briten haben die Basis entdeckt: Im Dezember 2014 zitierte die japanische Nachrichtenagentur Kyodo News einen chinesischen Insider, der von Bauaktivitäten berichtete. Damals hieß es, auf der Nanji-Insel würden mehrere große Radaranlagen sowie Flugzeuglandebahnen entstehen. Diese Landebahnen seien für Kleinflugzeuge der Marine gedacht. Ab 2015 sollten weitere Landebahnen auf anderen Inseln hinzukommen, so der Insider.
China dementiert
Ein Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums dementierte die Meldung: Auf den genannten Inseln gebe es keinen Bau von Militäranlagen. Zeitgleich erschien jedoch ein Bloomberg-Bericht, in dem ein langjähriger Forscher des chinesischen Marine-Instituts das Vorhandensein einer kleinen Radar-Anlage auf der Nanji-Insel bestätigte: Diese Anlage werde möglicherweise noch vergrößert, sagte er, weil sie wegen ihrer geringen Entfernung zu den Senkaku-Inseln strategisch wichtig sei.
IHS Jane´s wies darauf hin, dass Chinas Strategie noch immer eine technische Lücke habe, da sich der nächste chinesische Flugplatz 130 Kilometer von den Nanji-Inseln und 380 Kilometer von den Senkaku-Inseln entfernt befinde. Auch sei Chinas Nanji-Basis immer noch doppelt so weit entfernt, wie das letzte japanisch besiedelte Gebiet: Ishigakijima liegt rund 150 Kilometer südlich der Senkakus.
Irritierend ist die Meldung über Chinas neue Militäranlagen dennoch, da Staatschef Xi Jinping gerade dabei ist, die bilateralen Beziehungen zwischen seinem Land und Japan zu reparieren. Leaks über Militäranlagen könnten sich in diesem Zusammenhang als kontraproduktiv erweisen.
(yz/rf)
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