Armut in China

Siebenjähriger schaute Schwester beim Ertrinken zu
Epoch Times14. Mai 2006

„Das Leben ist so erbärmlich. Warum sollte ich sie retten?“ dachte der siebenjährige Liu Hui als er zusah, wie seine fünfjährige Schwester im Fluss ertrank. Was für ein elendes Leben hat diesen kleinen Jungen so gleichgültig gegenüber dem Tod werden lassen?

Wie von der China Economic Times berichtet, fiel Liu Huis Schwester am 19. April beim Spielen vom Fischkutter der Großeltern in den Fluss. Das kleine Mädchen schrie um Hilfe während sie um ihr Leben kämpfte. Ihr Bruder half nicht, obwohl er sie leicht hätte erreichen können. Er rief auch nicht die Erwachsenen, die in der Nähe waren. Während seine Schwester ertrank, spielte er weiter.

Etwas später fragte Liu Huis Großmutter ihn nach seiner Schwester und er sagte: „Sie ist in den Fluss gefallen.” Die Großeltern riefen die Polizei. Mehrere Suchaktionen blieben erfolglos. Am Morgen des 23. April wurde die Leiche des Mädchens gefunden.

Auf die Frage, warum er nicht rechtzeitig um Hilfe gerufen hatte, erwiderte der Siebenjährige sichtlich überrascht: „Das Leben ist so erbärmlich. Warum hätte ich sie retten sollen?“

Liu Hui ist mit seiner Familie vor ein paar Jahren von der Provinz Shangdong nach Miaogang in der Provinz Jiangsu umgesiedelt, wo sie von der Fischerei im Tai-See lebten. Seine Mutter verließ die beiden Kinder, als sie sich vom Vater scheiden ließ und einen anderen Mann heiratete. In seinem Kummer begann der Vater von Liu Hui zu trinken. Wenn er betrunken war, randalierte er und kam deshalb oft ins Arbeitslager. Liu Hui und seine Schwester mussten zu den Großeltern.

Die Großeltern sind fast sechzig. Sie haben kein festes Einkommen und ihre Fischerei bringt nur wenig ein. So leben sie mit ihren Enkelkindern in großer Armut. In diesem Jahr hatte die Familie weder ausreichend zu essen noch genügend Kleidung. Liu Hui und seine Schwester spielten oft auf der Straße und aßen, was sie finden konnten. Manchmal stahlen sie Obst von den Obstständen. Nun geht Liu Hui alleine stehlen.



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