Ankündigung von Änderungen in Hungerstreik-Staffel

Antwort eines chinesischen Menschenrechtsanwalts auf Festnahmen und Misshandlung von Teilnehmern an Hungerstreik
Von 21. Februar 2006

Vom 18. Februar bis zum 19. Februar, beginnend um 6 Uhr morgens, werde ich in meiner Kanzlei einen 24-stündigen Hungerstreik durchführen.

Das geschieht aus folgendem Grund: 

Erstens, um die Landsleute zu unterstützen, die von dem chinesischen kommunistischen Regime zu Unrecht festgenommen und verfolgt wurden, weil sie zu Hause gefastet haben. 

Zweitens, um dagegen zu protestieren, dass das chinesische kommunistische Regime die fundamentale menschliche Würde und die übliche Anerkennung zivilisierten Verhaltens  in einer menschlichen Gesellschaft rücksichtslos mit Füßen tritt, um dagegen zu protestieren, dass das Regime auf barbarische Weise die chinesische Verfassung mit Füßen tritt, und ebenso dagegen, dass es schwerwiegend in die Rechte meiner ganzen Familie mit schamlosen Methoden  eingreift. 

Nur weil ich zur Erhaltung der bürgerlichen Rechte das Abhalten eines Hungerstreiks vorgeschlagen habe, hat das kommunistische Regime in diesen wenigen Tagen zu barbarischen und ungesetzlichen Methoden gegriffen, um meine Familie zu verfolgen. Außerdem wurde eine große Anzahl von Hungerstreikern unrechtmäßig verhaftet, festgehalten, verprügelt und unter Hausarrest gestellt. Am 16. Februar wurden, nach dem Verschwinden von Qi Zhiyong und Hu Jia, auch die drei Mitarbeiter meines Büros von der Pekinger Polizei gekidnappt. Darunter auch Ouyang Xiaorong, der gerade in Peking angekommen war, um mir als Freiwilliger zu helfen, er wurde weniger als 24 Stunden nach seiner Ankunft in Peking gekidnappt. Sein Aufenthalt ist noch immer unbekannt.

Mein Assistent, Rechtsanwalt Wen Haibo, wurde mehr als zehn Stunden lang festgehalten steht nun unter Hausarrest und kann sich nicht mit mir treffen. Das Telefon bei mir zu Hause und im Büro, Fax und Internetverbindung sind alle unterbrochen ( im Moment wird die Internetverbindung alle 1-2 Minuten unterbrochen). 

Meine gesamte Familie steht unter Bewachung und ihr wird 24 Stunden am Tag gefolgt, wir leben im Belagerungszustand. Die Regierungsbehörden haben schamlos in das Privatleben meiner Familienmitglieder eingegriffen! 

In Anbetracht der augenblicklichen Realität des Terrors, in Anbetracht der Tatsache, dass Teilnehmer des Hungerstreiks barbarische Verfolgung erlitten haben, und in Anbetracht der Tatsache, dass ich meiner Arbeitsbedingungen bei der freiwilligen Koordination dieses Ketten-Hungerstreiks völlig beraubt wurde, möchte ich diese dringende Erklärung weitergeben, um eine neue Strategie für die zukünftige Hungerstreik-Staffel bekannt zu machen:

1. von heute an werde ich in meinem Büro jeden Samstag einen 24-stündigen Hungerstreik durchführen, um gegen die Gewalt zu protestieren; 

2. in Anbetracht der ungesetzlichen und unverbesserlichen Handlungsweisen des Regimes schlage ich vor, dass sich von heute an Bürger innerhalb Chinas spontan und ohne Bekanntgabe ihrer Telefonnummer an der Hungerstreik-Staffel beteiligen können. Auch die Benutzung eines Pseudonyms ist möglich. Wer bei der Teilnahme ein Pseudonym benutzen möchte, sollte auch seine Fasten-Erklärung oder den vorgesehenen Termin bekannt geben. Über die ursprünglich für die Provinzen Hunan, Shandong und Guizhou geplanten Hungerstreik-Staffeln wird örtlich entschieden und geplant; 

3. jeden Samstag werde ich die Namen inklusive der Pseudonyme derer bekannt geben, die spontan an dem Fasten teilnehmen;

4. ich werde rechtzeitig und landesweit zum Hungerstreik aufrufen, sobald das kommunistische Regime blutige Gewalt gegenüber chinesischen Bürgern einsetzt und wann immer schwerwiegende gerichtliche und politische Verfolgung stattfindet; und 

5. ich möchte besonders Herrn He Junren, einem bekannten Rechtsanwalt und Mitglied der Regierung von Hongkong, danken. Er wird jeden Mittwoch einen 24-stündigen Hungerstreik durchführen um der Gewalt Widerstand zu leisten. Ich möchte ihm meine Hochachtung aussprechen.

http://www.hungerstreik-china-menschenrechte.org/



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion