China: Millionenstrafe für zweites Kind
Das Ehepaar Chen aus der Stadt Wenzhou in der Provinz Zhejiang musste nach der Geburt seines zweiten Kindes eine Strafe von 1,3 Millionen Yuan (etwa 165.000 Euro) an die Regierung zahlen. Damit erreichen die verhängten Geldstrafen in der Ein-Kind-Politik in China einen neuen Rekord. Die Geldstrafe für Eltern mit mehreren Kindern scheint in einigen Regionen zu einer vielversprechenden Einnahmequelle geworden zu sein, um das eigene Haushaltsdefizit auszugleichen. Interessanterweise nennt die Regierung diese Strafe „Gesellschaftliche Erziehungsgebühr“. Das berichtete die chinesischsprachige Epoch Times am 30. Mai.
Die Regelungen zur Bestrafung von Familien mit mehreren Kindern sind in China je nach Region unterschiedlich. In der Provinz Zhejiang, wo dieses Ehepaar lebt, muss man für das zweite Kind pro Elternteil das Zwei- bis Vierfache des durchschnittlichen Jahreseinkommens der Region bezahlen. Wenn das Jahreseinkommen der Familien höher ist als der Durchschnitt, müssen die Eltern zusätzlich bis zum Doppelten der Differenz zum Durchschnittseinkommen als Strafe bezahlen. Für ein drittes Kind verdoppelt sich die Strafe noch einmal.
Das Ehepaar Chen hatte bereits im Jahr 1995 einen Sohn bekommen und in diesem Jahr nun „außerplanmäßig“ eine Tochter. Da sie selbständig sind und mehrere Betriebe besitzen, müssen sie eine Strafe von 1,3 Millionen Yuan bezahlen. Epoch Times berichtete, dass sie von dieser Summe zwar geschockt seien, die Strafe aber dennoch bezahlt haben.
Die Eheleute Chen sind nicht die einzigen, die in Wenzhou aufgrund der Ein-Kind-Politik Strafen in Millionenhöhe gezahlt habe. Nach unvollständiger Statistik gäbe es seit 2007 mindestens sechs weitere Ehepaare in dieser Stadt, die mehr als eine Million Yuan wegen ihres zweiten Kindes gezahlt hätten. Alle seien Privatunternehmer.
Original-Artikel auf Chinesisch: 浙江夫妇超生被罚130万–创新记录
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