Lu Yu – der Tee-Weise und seine Kennnisse vom Wasser

Titelbild
Lu Yu, der Tee-Weise.Foto: Illustriert von Catherine Chang, The Epoch Times
Epoch Times14. März 2013

 

Apropos Tee: Lu Yu ist bis heute für unsere Kenntnisse über den Tee wichtig, weil wir ihm die erste Sammlung von Wissen über die Teezubereitung verdanken. Er wird dafür in der chinesischen Geschichte als der Tee-Weise gewürdigt.

Lu Yu lebte von 733 – 804 n. Chr. in der Tang-Dynastie. Der Überlieferung zufolge wurde Yu vom Abt eines Tempels angenommen, als er im Alter von drei Jahren an einem See ausgesetzt gefunden wurde. Der Abt war ein berühmter buddhistischer Mönch, der große Kenntnisse über die Teekultur gesammelt hatte. Der junge Lu Yu zeigte starkes Interesse am Tee und erhielt so schon in seiner Kindheit im Tempel Unterweisungen in der Kunst der Teezubereitung.

Im Tempel lernte Lu Yu das Lesen und Schreiben und studierte buddhistische Schriften, obwohl kein Mönch werden wollte. Nachdem er den Tempel verlassen hatte, erhielt er weitere Unterweisungen und entwickelte sich zu einem gebildeten fähigen Literaten. Allerdings hatten die Jahre, die er im Tempel zugebracht hatte, einen wesentlichen Einfluss auf seinen Charakter und so zeigte er wenig Interesse an Ruhm oder materiellen Dingen.

Lesen Sie weiter auf Seite 2 über „Cha Jing“ – „Das Buch vom Tee“


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Für Lu Yu symbolisierte der Tee die Harmonie und geheimnisvolle Einheit des Universums. Er verbrachte sein ganzes Leben mit der Kunst der Teezubereitung und leistete einen großen Beitrag zur Entwicklung der Kenntnisse über den Tee. Er schrieb ein Buch mit dem Titel „Cha Jing“ – „Das Buch vom Tee“ – eine Enzyklopädie, die als Klassiker der Tee-Literatur in viele Sprachen übersetzt wurde.

Lu Yu, der Tee-Weise.Lu Yu, der Tee-Weise.Foto: Illustriert von Catherine Chang, The Epoch Times

Das Buch deckt alle Aspekte der Kunst der Teezubereitung ab, einschließlich der Herkunft des Tees, der Werkzeuge und Methoden des Teepflückens und der Verarbeitung des Tees. Dazu gehören auch die Utensilien, die Kunst des Wasserkochens, die Wertschätzung des Tees, Geschichten vom Tee, Tee-Anbaugebiete, vereinfachte Verhaltensweisen im Umgang mit Tee sowie Illustrationen zu Verfahrensweisen mit dem Tee. Es ist die erste Monografie auf der Welt über Tee.

Lu Yu und seine Leidenschaft für die Kunst der Teezubereitung spiegelte sich in einer berühmten Geschichte, die sich bei einer Teezeremonie ereignete. Angeregt durch die Gegenwart Lu Yus erklärte der Gastgeber: „Ich habe gehört, dass das Wasser in einem speziellen Bereich des Jangtse am besten für den Tee ist. Also werde ich dieses Wasser verwenden. Und hier haben wir Lu Yu bei uns, den berühmtesten Teekenner. Was für ein wunderbarer Zufall! Wahrhaftig ein glückliches Zusammentreffen!“

Lesen Sie weiter auf Seite 3 die Geschichte vom falschen Wasser aus dem Yangtse


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Alsdann wurde ein Krieger ausgeschickt, um das Wasser zu holen. Währenddessen bereitete Lu Yu das Teeservice sorgfältig vor.

Bald darauf wurde das Wasser gebracht. Lu Yu nahm einen Löffel, mit dem er über die Oberfläche des Wassers strich.

„Das ist Wasser vom Jangtse, aber nicht aus dem richtigen Bereich. Das ist Wasser vom Ufer des Jangtse“, sagte Lu Yun.

Der Krieger antwortete hastig: „Dieses Wasser habe ich selbst geholt und es gab viele Zeugen.“

Lu Yu, der Tee-Weise.Lu Yu, der Tee-Weise.Foto: Illustriert von Catherine Chang, The Epoch Times

Lu Yu antwortete nicht und schüttete die Hälfte des Wassers weg. Dann nahm er wieder den Löffel und strich mit ihm über die Oberfläche des restlichen Wassers. Schließlich lächelte er beglückt und sagte: „Dieses Wasser ist nun aus dem richtigen Bereich vom Yangtse Fluss.“

Der Krieger schämte sich und gestand: „Als ich das Wasser aufgenommen hatte und wir zum Ufer des Yangtse ruderten, schaukelte das Boot und das Wasser wurde verschüttet. Nur die Hälfte blieb übrig, und so füllte ich, was fehlte, mit etwas Wasser vom Ufer wieder auf. Ich habe nicht gewusst, dass Ihr den Unterschied erkennt. Es tut mir zutiefst leid.“

Lu Yu erklärte dem Krieger mit einem Lächeln, dass das Wasser vom Ufer des Jangtse mehr Salz enthielt, und das sei nicht gut für Tee. Alle seine Freunde waren erstaunt und beeindruckt von seiner herausragenden Fähigkeit, diesen feinen Unterschied im Wasser zu bemerken.

Original-Artikel auf Englisch: Lu Yu – The Sage of Tea




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