In der chinesischen Medizin ist gegen alles ein Kraut gewachsen
In der chinesischen Medizin hat die Zubereitung der Heilkräuter einen wesentlichen Einfluss auf die Heilwirkung. Durch eine Vielzahl von Methoden wie das Hinzufügen von Hitze oder Feuchtigkeit, Waschen oder Wegschneiden von Pflanzenteilen entsteht ein wirksamer und verträglicher Extrakt, der das Ungleichgewicht in den erkrankten Organen nach der Lehre der Fünf Elemente ausgleichen kann.
Im „Bencao Gangmu“ von Li Shizhen aus der Ming Dynastie (übersetzt „Das Buch heilender Kräuter“) sind mehr als tausend Heilpflanzen beschrieben. Das Buch gibt eine allgemeine Einführung zu den Eigenschaften und lehrt die medizinischen Wirkungsweisen der Heilkräuter und beschreibt auch, wie ein wirksamer Extrakt zubereitet werden soll.
So erklärt dieses Buch die vier wichtigsten Methoden, um bei der Zubereitung dem Heilextrakt „Feuer” oder Hitze zuzuführen. Auf der anderen Seite kann auch durch Honig den Kräutern die Feuchtigkeit zurückgegeben werden, die durch das Erhitzen verloren ging. Bei anderen Krankheiten ist es hingegen wichtig, Feuchtigkeit in die Kräuterzubereitung hineinzumischen. Es gibt auch die „Zubereitung mit Feuer und Wasser“, wobei durch das Dämpfen die Kräuter gekocht werden, ihnen aber genauso durch den Wasserdampf Feuchtigkeit hinzugefügt wird.
Manche Kräuter werden auch mit Ingwer behandelt, Ingwer gilt als warm und verfeinert die Wirkung. Hinzugefügtes Salz mildert die Wirkung von einigen Kräutern und richtet die Wirkung auf die Niere, während Essig einen beißenden Effekt hat und die Wirkung auf die Leber richtet. Zum Abrunden der Zubereitung wird Wasser eingesetzt, das nach dem Aufweichen von Reis übrig geblieben ist; genauso wie die Kuhmilch neutralisiert sie die Trockenheit der Kräuter. Schädliche Pflanzenbestandteile werden durch Eintauchen in Süßholzsuppe absorbiert und dadurch die Wirkung weiter abgerundet. Außerdem kann die Wirkung der Kräuter durch Zugabe von Honig verlängert werden.
Beschichtungen, die den Wirkungsort bestimmen
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gibt es verschiedene Methoden, um die Wirkung eines Präparates in einem bestimmten Organ zu erzielen, die auch in der westlichen Medizin angewandt werden. Wenn der Wirkstoff im Darm freigesetzt werden soll, dann wurde das Präparat als eine Pille mit einer Magensaft-resistenten Schutzhülle verabreicht. Durch verschiedene Beschichtungen konnte der Ort und die Geschwindigkeit der Freisetzung der Kräuterwirkstoffe abgestimmt werden.
Die chinesische Medizin wusste bereits vor Tausenden von Jahren, wie wichtig die richtige Zubereitung für die Wirksamkeit der Kräuter ist, denn diese entscheidet, welche Wirkstoffe aus den Kräutern rausgelöst werden. Hua Tuo, ein bekannter Arzt aus der Han-Dynastie, sagte: „Einigen Patienten helfen Tabletten, Pulver, abgekochte Kräuter oder alkoholische Salben, andere brauchen Mittel, die zum Schwitzen, Erbrechen oder Durchfall führen“. Durch abgekochte Kräuter kann der Körper gereinigt und das Yin und das Yang ausgeglichen werden. Li Gao, der sich auf die Behandlung von Erkrankungen an Magen und Milz spezialisierte, schätzte hingegen besonders die Heilwirkung von Suppen, um „schädliche Stoffe schnell aus dem Körper zu waschen.“
Bestimmte Pillen können „die Kälte beseitigen und über die Zeit angehäufte und hart gewordene Stoffe aufbrechen“. Feines Pulver wird hingegen bei Infektionskrankheiten verwendet, damit die Wirkstoffe besonders effizient aus den Kräutern gelöst werden und die Wirkung schnell und intensiv ist.
Bei einigen Kräutern braucht es nur den Geruch für die heilsame Wirkung. So durfte beim „Kassienzweig-Absud“ die Pflanze
nach langer mechanischer Bearbeitung nur solange gekocht werden, bis man den Duft der Kassie rie-
chen konnte. Die Zubereitung der Heilkräuter war bereits im alten China eine anspruchsvolle Kunst. Durch sie gewinnt man einen Einblick, wie entwickelt die traditionelle chinesische Heilkunst tatsächlich war.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion