Himmelslaternen in Taiwan

Am 15. Tag nach dem chinesischen Neujahr feiert man das Laternenfest
Titelbild
Himmelslaternen-Fest in Pingxi, Nordtaiwan. (Foto: Daniel Ulrich DNE)
Von 4. März 2007

Eins der wichtigsten traditionellen chinesischen Feste ist das Laternenfest. In Pingxi in Nordtaiwan feiert man dieses Fest auf seine eigene wunderschöne Art. Am 15. Tag nach dem chinesischen Neujahrsfest nimmt man traditionell die Laternen, die zum Neujahr aufgehängt wurden, wieder herunter. In dem kleinen Dorf Pingxi in den Hügeln ausser halb der Millionen Metropole Taipei lässt man zu diesem Tag tausende Himmelslaternen in den Nachthimmel steigen.

Schon am Tag sieht man von weitem immer wieder kleine Heissluftballone am Himmel. Kurz nach der Dämmerung geht es jedoch erst richtig los und die Himmelslaternen entfalten sich in dem dunklen Nachthimmel erst wirklich. Besucher, die von nah und fern anreisen, schreiben ihre Wünsche auf die Himmelslaternen und lassen sie steigen. Man sagt, je weiter desto mehr gehen die Wünsche in Erfüllung und desto mehr Glück sollen sie bringen. Während so manche Besucher ihren Ballonen so lange nachschauen bis man nicht mehr erkennen kann, welcher wem gehört, so sind auch manchmal enttäuschte Gesicht zu sehen, wenn sie nicht wie gewünscht aufsteigen, oder gar am Boden verbrennen.

Während die Besucher in einer heiteren Stimmung ihre Himmelslaternen steigen lassen, so werden gestaffelt, je an die hundert Ballone, durch den Veranstalter organisiert gleichzeitig aufsteigen gelassen. In den Pausen unterhalten populäre Musiker das Publikum und jedes Jahr reisen auch berühmte Politiker an. Dieses Jahr schrieb Taiwans Vizepräsidentin Annette Lu ihre Wünsche auf eine Himmelslaterne. Auch Touristen aus aller Welt zieht dieses Fest an. Eine Besucherin aus der Schweiz meinte gegenüber der DNE: „Einfach wunderschön, und die Leute sind so friedlich und fröhlich.“

Früher wurden die Heissluftballone allgemein zur Verständigung und als Warnsignale benutzt. Zu der Entstehung des Brauches in Pingxi gibt es verschiedene Überlieferungen, eine davon sagt: die Einwohner von Pingxi mussten sich oft in den Bergen verstecken, wenn sie von Räubern heimgesucht wurden und die Himmelslaternen liessen die Späher, die zum Dorf zurückkehrten steigen, wenn das Dorf wieder sicher war.



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