Erreichen eines würdigen Zieles mithilfe bescheide­ner und selbstloser Geisteshaltung

Epoch Times7. Juli 2009

Im alten China lebte einst ein berühmter Gelehrter namens Zheng Xuan, der in der Geschichte sehr bewandert war. Gestützt auf seine Erfahrung begann er eines Tages eine Abhandlung über ein klassisches Werk der chinesischen Literatur zu schreiben. Doch bei so vielen Details musste er die Grenzen seiner Weisheit erkennen, sodass er sein Werk nie vollenden konnte. Einmal ging er auf eine Landpartie. Während seiner Reise geschah es, dass er auf einen Mann namens Fu Zishen traf, der im selben Gasthaus logierte.

Fu Zishen, der vor dem Gasthof in der Nähe einer Kutsche stand, sprach mit einer anderen Person über sein literarisches Werk. Der Gelehrte lauschte aufmerksam und erkannte, dass viele der Ideen von Fu Zishen über den Klassiker seinem eigenen Verständnis sehr ähnlich waren.

Der Gelehrte ging zu den beiden hinüber und sagte zu Fu Zishen: „Ich habe eine ganze Weile daran gearbeitet, Kommentare über diesen chinesischen Klassiker zusammenzustellen, habe aber meine Arbeit noch nicht zu Ende gebracht. Nachdem ich Ihre Gedanken angehört habe, finde ich, dass die meisten davon den meinen ähnlich sind. Ich werde Ihnen den Teil meiner Arbeit geben, den ich schon erledigt habe.“ Fu Zhishen nahm die Arbeit von dem Gelehrten als ein ehrenvolles Geschenk an und fing bedingungslos an, an der Abhandlung weiterzuarbeiten. Schließlich vollendete Fu Zishen das Buch: Chun Qiu – mit Kommentaren von Fu.

Zheng Xuan und Fu Zishen waren zeitgenössische Gelehrte, bekannt für ihre Kenntnisse der alten Klassiker und Geschichte. Sie hatten sich vor der obigen Begegnung nie getroffen. Doch als der Literat Zheng herausfand, dass die Ideen von Fu den seinen so gleich waren, bot Zheng Xuan bedingungslos Unterstützung an, indem er seine eigene schon vollendete Arbeit abgab, und dadurch Fu diese große Aufgabe bewältigen konnte. Zheng Xuan’s selbstlose und bescheidene Geisteshaltung, sowie die Fähigkeit von Fu Zishen, an dem Buch weiterzuarbeiten, als wäre es seine eigene Arbeit, halfen, das Ziel zu vollenden, und sie gewannen großen Respekt und Bewunderung bei den Menschen.

Erschienen in The Epoch TImes Deutschland Nr. 25/09



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