Die drei Schwalbenkinder und die drei Söhne von Herrn Zhou

Epoch Times9. November 2009

Auf Chinesisch gibt es ein Sprichwort: „Einen Fehler gestanden ist schon halb wiedergutgemacht“. Es gibt eine chinesische Novelle, die dieses chinesische Sprichwort beschreibt.

Es lebte einmal ein gelehrter Mann mit dem Namen Zhou im alten China. Er hatte drei Söhne, sie waren um die 20 Jahre. Sie schienen sehr gesund zu sein, doch waren alle drei stumm.

Eines Tages kam ein Mann an Zhous Haus vorbei und bat um eine Tasse Wasser. Er hörte ein eigenartiges Geräusch im Haus und so fragte er Herrn Zhou: „Was ist das für ein Geräusch?“ Herr Zhou antwortete: „Meine Söhne. Sie können nicht sprechen. Sie können nur einige Laute von sich geben.“ Der Mann sagte: „Vielleicht sollten Sie einmal in sich selbst nachsehen und sich fragen, warum ihre Söhne von solchem Unglück betroffen sind.“ Herr Zhou war erstaunt über den Rat des Mannes: „Ich kann mich nicht erinnern, etwas Falsches getan zu haben.“ Der Mann sagte: „Warum versuchen sie nicht, sich an die Dinge zu erinnern, die sie in ihrer Kindheit getan haben?“

Nach langer Überlegung gestand Herr Zhou: „Als ich sehr jung war, baute eine Schwalbe ein Nest am Kopfende meines Bettes. Dann legte sie drei Eier und begann jeden Tag auszufliegen, für ihre jungen Schwalben nach Essen zu jagen. Eines Tages nahm ich drei große dornige Samen und gab sie den Schwalbenkindern zu essen. Sie starben kurz danach. Als die Mutterschwalbe zurückkam und ihre toten Kinder sah, klagte sie traurig und flog weg. Bis zum heutigen Tag tut es mir jedes Mal wenn ich daran denke leid, die drei kleinen Schwalben getötet zu haben.“

Nachdem der Mann dieses Eingeständnis gehört hatte, sagte er zu Herrn Zhou: „Da sie ihr Verbrechen gestanden haben, wird dieses Unglück bestimmt für sie beendet.“ Der Mann ging erneut seines Weges und die drei Söhne von Herr Zhou konnten tatsächlich bald darauf sprechen wie normale Menschen.

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 43/09



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