Der Spruch des weisen Richters

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Epoch Times12. Mai 2007

Ein Bauer hatte einen Jäger zum Nachbarn, der Jagdhunde besaß. Die Hundemeute war nicht gut erzogen und sprang oft über den Zaun, um die kleinen Lämmer des Bauern zu jagen. Der Bauer bat daraufhin seinen Nachbarn, seine Hunde von den Lämmern fernzuhalten. Der Nachbar zeigte sich zwar einverstanden, doch die Sache schien ihm nicht wirklich am Herzen zu liegen. Einige Tage später sprangen die Hunde wieder über den Zaun zu den Lämmern des Nachbarn und attackierten und verletzten einige von ihnen.

Der Bauer wollte dem Treiben der Hunde nicht mehr untätig zusehen und ging in die Stadt zu einem Richter. Nachdem der Richter seine Beschwerde angehört hatte, sagte er zu dem Beschwerdeführer: „Ich könnte diesen Jäger natürlich bestrafen und ihm auferlegen, seine Hunde einzusperren. Doch damit würdest du einen Freund verlieren und an seiner Stelle einen Feind erhalten. Möchtest du lieber einen Feind oder einen Freund als Nachbarn haben?“ „Natürlich möchte ich lieber einen Freund als Nachbar haben!“ antwortete der Besitzer der Lämmer.

„Gut so, ich biete dir eine Lösung für das Problem an, damit wären deine Lämmer sicher und du würdest einen freundlichen Nachbarn behalten.“ schlug ihm der Richter vor. Als der Bauer den Vorschlag des Richters hörte, stimmte er voll und ganz zu.

Der Bauer kam wieder nach Hause und begann sofort, den Vorschlag des weisen Richters in die Tat umzusetzen. Er nahm drei seiner schönsten Lämmer, ging mit ihnen zu seinem Nachbarn, dem Jäger, und schenkte die Tiere dessen Söhnen. Die Kinder des Jägers waren überaus glücklich mit diesen Lämmern. Sie spielten jeden Tag ausgiebig mit ihnen. Um nun aber die Lämmer seiner Söhne zu schützen, baute der Jäger einen großen Käfig, in dem er die Hunde einsperrte. Seit dieser Zeit wurden auch die Lämmer des Bauern nie mehr von den Jagdhunden des Nachbarn angegriffen.

Als Dank für das Geschenk an seine Söhne brachte der Jäger dem Bauern allerlei Wild, das er erlegt hatte. Im Gegenzug dankte ihm der Bauer, indem er ihm Hammelfleisch und Käse schenkte. So wurden aus den Nachbarn allmählich sehr gute Freunde.

Früher sagte man in China, dass man einen Menschen am besten mit Güte und Freundlichkeit von etwas überzeugen kann.

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