China: Freihandelszone Shanghai lahmt und die Politik streitet über alte Gedichte

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Freihandelszone Shanghai – bisher nicht erfolgreich.Foto: Peter Parks AFP / Getty Images
Von 16. September 2014

Eine unerwartete Entlassung in der Freihandelszone Shanghai hat am Montag erneut das politische China erschüttert. Dai Haibo, der stellvertretende Leiter der Freihandelszone Shanghai erhielt am Morgen des 15. September seine Entlassungspapiere.

Es wird gemunkelt, dass seine geschiedene Ehefrau ihn angeschwärzt hat, mehrere private Wohnungen zu besitzen. Gerade ist Wang Qishan, der Vertraute von Xi Jinping, mit seiner Anti-Korruptions-Kommission in Shanghai  und nimmt solche Informationen schnell unter die Lupe. Die Parteikader sollen schließlich wieder lupenrein werden. Pech gehabt.

Für Kenner sendet dieser Überraschungscoup ein Signal in die aufgeschreckte Korruptions-Landschaft. War doch erst vor drei Monaten das Führungsteam der Freihandelszone neu zusammengestellt worden. Man ist in Peking über den ausbleibenden Erfolg des Freihandelsexperiments nicht gerade erfreut. Darüber gab es noch am Freitag der vergangenen Woche interne Besprechungen. 

Kein Erfolgsmodell

Am 29. September 2013 war die Freihandelszone Shanghai eröffnet  worden. Sie sollte Reformen im Investmentsektor und im Handel, im Finanzwesen und im Verwaltungsrecht nach sich ziehen, geht man nach der überwiegenden Anzahl der Medienberichte.

„China würde besser in die Weltwirtschaft integriert, wenn die Währung frei umtauschbar wäre. Es würde die Handelsbeziehungen entspannen und  westliche Besorgnisse hinsichtlich Währungsmanipulation mildern. Die Teilreform auf 10 Quadratkilometern wird dieses Ziel jedoch nicht erreichen. Gleichzeitig benutzt das Regime die Wirtschaftskontrolle, um Stabilität zu wahren und die politische Macht im Griff zu behalten. Dass sie viel Kontrolle fallen lassen und Staatsmonopole wirksam abschaffen, ist also sehr unwahrscheinlich”, sagte der chinesische Wirtschaftsexperte Frank Xie schon 2013 zur EPOCH TIMES.

Er solle Recht behalten, die Zone hat sich nicht zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Insider vermuten auch einen verlangsamenden unausgesprochenen Boykott seitens der immer noch zahlreichen ehemaligen Günstlinge von Jiang Zemin. Welches Thema man auch zur Zeit in China anfasst, wo es Probleme gibt, stecken immer noch die Machtkämpfe der beiden Gruppierungen um Jiang Zemin und Xi Jinping dahinter.

Der politische Kommentator Hua Po sagte zur Epoch Times, dass der chinesische Ministerpräsident  Li Keqiang gefordert hätte, dass aus Shanghai eine Hochburg des Freihandels würde. Nur klappt es leider nicht.

Der Streit über die Gedichte in Schulbüchern

Streit auf allen Ebenen: Der jetzige KP-Chef von Shanghai ließ die traditionellen Gedichte aus den Schulbüchern der ersten Klassen streichen, sie zu lernen, wäre zu belastend für die Kinder. Darauf antwortete Xi Jinping aus tausenden Kilometern Entfernung am 10. September, dem Tag des Lehrers in der Pekinger Pädagogischen Hochschule, dass er dagegen sei, die alte chinesische Kultur aus den Schulbüchern zu entfernen.

Das wurde als Kritik an der Entscheidung in Shanghai betrachtet; daraufhin hat die Pekinger Schulverwaltung die Anzahl der Gedichte in den Schulbüchern verdreifacht.

Die KP-Tageszeitung aus Shanghai „Jie Fang Ri Bao“ (Befreiungs-Tageszeitung) schrieb daraufhin auf ihrem Weibo-Account (wie Twitter), das sei doch lächerlich und übertrieben.

Xi zitiert Gedichte in eigenen Artikeln

Präsident Xi Jinping, inzwischen auf Staatsbesuch auf den Malediven, hat dort einen Artikel geschrieben und in der lokalen Zeitung veröffentlichen lassen, unter seinem Namen – mit alten Gedichten darin. Er macht das gern auf Auslandsreisen, dass er Artikel unter seinem Namen veröffentlichen lässt.

Von den 8 Artikeln, die er bisher auf seinen 10 Auslandsreisen veröffentlicht hat, enthielten die meisten alte chinesische Gedichte.

Den Schlagabtausch zwischen den Medien in Shanghai und Peking bezeichnen die Bürger nur noch als „Schlachtfeld“. 

    



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