China: Die Blamage von Jackie Chan und seinem Drogen konsumierenden Sohn – was steckt dahinter?
Die Nachricht ging seit Montag um die Welt, dass der Sohn des berühmten Actionfilm-Stars Jackie Chan in Peking wegen der Einnahme und dem Besitz von Drogen verhaftet worden ist. Auch soll er andere zum Drogenmissbrauch verführt haben.
Der Schauspieler Sohn Jaycee Chan, 31, ist die neueste High-Profil Berühmtheit, die in einer von Chinas größten Anti-Drogen-Razzien seit zwei Jahrzehnten verstrickt zu sein scheint. Er wurde schon am vergangenen Donnerstag zusammen mit dem 23-jährigen taiwanesischen Filmstar und Sänger Kai Ko festgenommen. Chan ist auch Schauspieler und Sänger. Es soll sich um die Einnahme von Drogen und den Besitz von 100 Gramm Marihuana gehandelt haben. Das kann sogar mit einer Gefängnisstrafe geahndet werden. Es ist nicht klar, warum die Festnahmen erst einige Tage später bekannt gegeben wurden.
Der Vater Jackie machte sich sofort per Flugzeug auf den Weg nach Peking, um den Sohn zu „retten“, obwohl ihr Verhältnis zueinander eher angespannt ist. Für ihn, der seit 2009 als „Drogenbotschafter“ gegen Drogen von dem Anti-Drogen-Büro engagiert worden ist, sieht die Sache besonders peinlich aus. Im Jahr 2012 hatte er ein Statement abgegeben, dass kein Kind auf der Welt Drogen anfassen sollte. Schon vorher hatte er sich gebrüstet, dass er seinen eigenen Sohn, wenn er etwas Gesetzwidriges getan hätte, sofort der Polizei übergeben würde. Und dann sollte er im Gefängnis schmoren.“
Warum aber wird jetzt um ein vergleichsweise kleines Delikt, das andere Promis oder ihre Kinder auch längst begangen haben, ein solcher Wirbel gemacht? Üblicherweise gelingt es, diese Sachen unter der Decke zu halten. Wer kann hier ein Interesse daran haben?
Jackie Chan „unter der Lupe“
Schauen wir uns den Vater Jackie Chan etwas genauer an, der hier viel mehr im Fokus steht als der Sohn Jaycee. Entgegen den deutschen Agenturmeldungen ist Vater Jackie durchaus nicht beliebt in China, vielleicht noch als Darsteller, aber menschlich trifft ihn längst eine unverhohlene Verachtung. Sein schlechter Ruf in China wurde 2012 durch eine Wahl im Internet bestätigt, bei der es um die übelsten Chinesen ging. Er landete unter den ersten 10.
Warum? Jackie Chan ist seit langem Anhänger von Jiang Zemin und seiner Clique, von dort floss schließlich auch viel Geld in seine Filme. Das sind andere auch, aber übelgenommen wurden ihm – vom Volk – seine Propagandafloskeln für die KP Chinas, und die klingen so:
2004 bezeichnete er die demokratischen Wahlen in Taiwan als „einen Witz“.
2009 hat er geschimpft, dass Taiwan und Hongkong den Bürgern zu viele Freiheiten lassen, das würde zum Chaos führen. Daraufhin brach dort ein Sturm der Entrüstung los und im Internet wurde er als „feiger Hund“ beschimpft.
2012 sagte er in einem TV-Interview, dass China die beste Zeit seit 5000 Jahren hätte, unter der Regierung der KP wäre es eben am besten.
Und bei Smog-Alarm schrieb er auf Weibo, dem chinesischen Twitter: “Der Himmel ist immer noch blau und die Wiesen so grün …“
Das nützt ihm nun alles nichts mehr …
Beliebt hat er sich damit nicht gemacht, aber er hatte immer mächtige Gönner. Er ist befreundet mit einflussreichen Politikern aus dem Kreis von Jiang Zemin. So auch mit dem Sohn von Bo Xilai – letztes Jahr zu lebenslanger Haft verurteilt – der heißt Bo Guagua. Als der in Oxford studierte und Vorsitzender einer Studentenvereinigung werden wollte, flog Jackie Chan hin und unterstützte ihn dabei. Natürlich ist er auch befreundet mit der Sängerin Song Zuying, (der Geliebten von Jiang Zemin), und die Beziehungen reichten bis zu Bo Xilai und Zhou Yongkang, dem ehemaligen „Sicherheitszaren“. Das nützt ihm nun alles nichts mehr, die Herren wurden bereits gestürzt.
Könnte es sein, dass er nun „vorgeführt“ wird von Xi Jinping, dem neuen Staatschef und internen Gegner von Jiang Zemin, der seit seiner Wahl zum Staatspräsidenten am 14. März 2013 nichts anderes tut, als die Jiang-Clique von unten aufzurollen?
Jackie wandte sich sogar mit einem Brief an Xi, um seinen Sohn aus den Händen der Polizei zu befreien. Er erhielt keine Antwort, er erntete nur Blamage und darin verpackt die für alle sichtbare Botschaft: Jiang Zemin kann seine eigenen Leute nicht mehr schützen. Nicht vor der Justiz und nicht vor der öffentlichen Blamage.
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