China: Der Westen sollte dem Masanjia Arbeitslager auf den Grund gehen
Chinas Arbeitslagersystem ist umstritten. Für Menschenrechtler ist es ein Ort der Willkür von Staat und Justiz. Ohne Verfahren kann man dort bis zu vier Jahren bekommen. Und trotzdem will niemand in China etwas davon gewusst haben. Besonders wenn es sich bei den Opfern um Falun Gong-Praktizierende handelt. Denn diese gelten in China seit 1999 als vogelfrei. Menschen ohne Rechte. Jederzeit Ziel von Verfolgung.
Dann tauchte dieser Artikel auf – „Raus aus Masanjia“ – und versetzt Chinas Führer in Aufruhr. Denn er beschreibt detailliert die grausame Folter im Masanjia Arbeitslager. Und noch unglaublicher – der Artikel stammt von einem Medium vom Festland China. Dem Lens Magazin.
Im Ausland beobachtet das Falun Dafa Informationszentrum die Verfolgung von Falun Gong. Vorsitzender Levi Browde sagt in einem Interview mit NTDs China Focus, dass der Artikel weitere Untersuchungen befördern sollte.
[Levi Browde, Vorsitzender, Falun Dafa Information Center]:
„Es gibt klar Stimmen in China, die versuchen die Missbräuche aufzuzeigen. Und ich denke, dass es für diejenigen im Westen sehr wichtig ist hervorzutreten, den Augenblick zu nutzen und der Sache auf den Grund zu gehen. Es gibt noch viel mehr über Masanjia, als im Bericht stand, obwohl es ein guter Start war. Wichtig ist, dass wir es nicht dabei belassen. Denn die Leute, die diesen Bericht herausbringen wollen, stehen in einem klaren Konflikt.“
Browde bezieht sich auf etwas, dass das Lens Magazine nicht erwähnt hat: Falun Gong. Da dessen Verfolgung ist für Chinas Medien ein Tabu-Thema. Doch der Artikel identifiziert eine „spezielle Gruppe“, die Ziel bestimmter Folter und Misshandlungen ist.
Liu Hua schrieb das Tagebuch, auf dem der Artikel „Raus aus Masanjia“ basiert. Sie war Zeugin, wie Falun Gong-Praktizierende im Masanja Arbeitslager gefoltert wurden.
[Liu Hua, Ehemalige Masanjia-Gefangene]:
„Alle ihre Zähne wurden ausgeschlagen. Sie kam im Jahr 2010 dorthin und wollte kein Reuebekenntnis unterschreiben. Die Oberaufseherin schlug sie. Als sie am 15. Juli 2012 ging hatte sie keinen einzigen Zahn mehr übrig. Sie wurden alle ausgeschlagen.“
Der Online-Artikel des Lens Magazine hatte das Wochenende überlebt. Doch nun haben Chinas Internetzensoren das Original mitsamt allen Verlinkungen gelöscht.
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