China: Bischof der Untergrundkirche festgenommen – Vatikan unterstützt von Partei kontrollierte Kirche
In China ist ein vom Vatikan anerkannter Bischof festgenommen worden. Vincent Guo Xijin aus der Diözese Mindong sei am Montagabend in Polizeigewahrsam genommen worden, berichtete die katholische Website „AsiaNews“ am Dienstag.
Guo gehört der sogenannten Untergrundkirche an, er wird von Chinas Staatskirche – die unter dem Einfluss der Kommunistischen Partei agiert – nicht anerkannt. Der Heilige Stuhl und Peking verhandeln derzeit über ein Abkommen, das die Ernennung von Bischöfen regeln soll.
Guos Aufenthaltsort war zunächst unbekannt. Die örtliche Polizei und die regionale Religionsbehörde erklärten, sie hätten keine Kenntnis von der Festnahme. Der Vatikan kommentierte den Bericht nicht.
Der Vatikan hatte Guo kürzlich aufgefordert, seinen Posten zugunsten des von Peking ernannten Bischofs Vincent Zhan Silu zu räumen. Laut „AsiaNews“ steht die Festnahme im Zusammenhang mit Guos Weigerung, die Ostermesse gemeinsam mit Zhan zu feiern. Dem Portal zufolge war Guo bereist im vergangenen Jahr für 20 Tage verschollen.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International rief die chinesischen Behörden auf, Auskunft zu geben über das Schicksal des Geistlichen. Guo sei „ohne legitimen Grund“ in Gewahrsam genommen worden. „Dies ist ein unverhohlener Verstoß gegen die Religionsfreiheit“, erklärte der Amnesty-Vertreter Patrick Poon in Hongkong.
China und der Vatikan unterhalten seit 1951 keine diplomatischen Beziehungen mehr, sind aber um eine Annäherung bemüht. Ein zentraler Streitpunkt ist die Ernennung von Bischöfen. Die Verhandlungen über ein Abkommen zu dieser Frage sind nun aber offenbar weit fortgeschritten.
Nach Informationen der französischen Zeitung „La Croix“ wird in dieser Woche eine chinesische Delegation in Rom erwartet. Der frühere Bischof in Hongkong, Joseph Zen, sagte dem Blatt, die Unterzeichnung des Abkommens stehe unmittelbar bevor. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion