China benutzt Gefangene für Drogen- und Medikamententests – viele Todesfälle

Glaubensgefangene in China sind körperlicher und physischer Gewalt sowie sexuellem Missbrauch, Zwangsmedikation und Schlafentzug ausgesetzt - systematisch ausgeübt durch das Gefängnispersonal. Oft sind die dadurch verursachten gesundheitlichen Schäden so gravierend, dass die Misshandelten schließlich sterben.
Titelbild
Xu Xinyang (r) spricht auf dem Forum „Deteriorating Human Rights and Tuidang Movement in China“ im Kapitol. Ihr Vater (auf dem Foto) ist an den Folgen von Folter in China gestorben. Er wollte seinen Glauben an Falun Gong nicht aufgeben. Xus Mutter Chi Lihua (l) hält das Bild ihres verstorbenen Mannes.Foto: Samira Bouaou/The Epoch Times
Von 31. Oktober 2019

Die US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit stellte bereits im Jahresbericht 2014 fest: Das chinesische Regime begeht „systematische, ungeheuerliche und andauernde“ Verletzungen der Religionsfreiheit. Zudem empfahl die Kommission, China erneut als „Land spezieller Besorgnis“ einzustufen, da Peking „nicht ausreichend auf die Anschuldigungen von psychiatrischen Experimenten und Organraub antwortete“.

Auch im Bericht 2019 wird von Glaubensgefangenen berichtet, die unter körperlicher Gewalt, psychiatrischem Missbrauch, sexuellen Übergriffen, Zwangsmedikation und Schlafentzug – systematisch ausgeübt durch das Gefängnispersonal – leiden.

Das chinesische Regime behauptete auch, die Praxis der Organentnahme von Gefangenen (unter denen viele Falun Gong-Praktizierende sind) 2015 beendet zu haben. Doch am 1. Januar 2018 stellten Menschenrechtsverteidiger, Mediziner und Ermittler zusätzliche Beweise vor, dass die illegalen Organentnahmen in erheblichem Umfang fortgesetzt wurden.

In dem Bericht von 2014 wird auch auf die Rolle von Gefängnissen und illegalen Einrichtungen hingewiesen – auch schwarze Gefängnisse oder Gehirnwäsche-Einrichtungen genannt. Diese Systeme entstanden, nachdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 2013 das Arbeitslagersystem als abgeschafft erklärt hatte.

Neben Hauschristen, Tibetern und muslimischen Minderheiten, wie die Uiguren im Norden Chinas, sind hauptsächlich Anhänger von Falun Gong, einer buddhistischen Meditationspraktik, Opfer von staatlicher Verfolgung und Unterdrückung. Allein 2018 soll die chinesische Regierung laut chinesischen Anwälten mindestens 931 Falun Gong-Praktizierende inhaftiert haben.

Vielen von ihnen – so erklärt die Internetplattform „Minghui.org“ – wären bereits im Polizeigewahrsam oder in Gefängnissen Drogen beziehungsweise unbekannte Substanzen verabreicht worden. Dies sei „Teil der systematischen staatlichen Verfolgung gegen Falun Gong durch das kommunistische Regime Chinas,“ heißt es dort.

Lius Verhalten änderte sich drastisch nach Injektion der unbekannten Substanz

„Minghui“ berichtete im Oktober über zwei Fälle, bei denen Falun Gong-Praktizierenden im Gefängnis von Yongchuan in Chongqing unbekannte Substanzen verabreicht worden sind. Bei einem Fall handelt es sich um Liu Daoquan, einen Unternehmer aus Chongqing,

Wie die Webseite berichtet, wurde er erstmalig am 9. April 2013 verhaftet, weil er Falun Gong praktizierte. Am 16. Oktober 2014 wurde er zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, weil er es abgelehnt hatte, Falun Gong aufzugeben.

Der 45-jährige Mann wurde während seiner Haft im Gefängnis von Yongchuan wiederholt geschlagen und schwer verletzt. Die Wärter entzogen daraufhin seinen Angehörigen das Besuchsrecht, denn seine Familie sollte nichts von seinen Verletzungen erfahren. Aus Protest trat er mehrfach in Hungerstreik und wurde jedes Mal zwangsernährt.

Die Wärter im Gefängnis spritzten ihm dann eine unbekannte Droge. Nach zwei Injektionen veränderte sich Lius Verhalten drastisch. Er wurde gehorsam und benahm sich wie eine Marionette. Er starrte in die Ferne und saß den ganzen Tag über, ohne sich zu bewegen, in derselben Stellung.

Egal, was er gefragt wurde, er antwortete: „Ja, ich weiß.“ Es schien, als ob er nichts mehr wahrnahm. Er bekam es nicht einmal mit, wenn er zur Toilette musste.

Als die Injektionen fortgesetzt wurden, bekam Liu eine schwere Lungenentzündung und eine Gehirnerkrankung. Er konnte nichts mehr essen und verlor schnell an Gewicht. Im Mai 2016 wurde er schwer krank und wurde mehrmals ins Krankenhaus eingeliefert und später wieder zurück ins Gefängnis gebracht.

Auf wiederholtes Verlangen seiner Familie gewährten ihm die Gefängnisbehörden am 24. Juni 2016 Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Doch noch bevor er sich erholen konnte, brachten ihn die Behörden am 9. Juli wieder ins Gefängnis zurück.

Einige Tage später wurde seine Familie darüber informiert, dass sich Lius Zustand verschlechtert hat und er ins Krankenhaus gebracht worden sei. Erneut beantragte die Familie eine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Sie wurde abgelehnt.

Schließlich ließ man ihn in einem äußerst ernsten Gesundheitszustand am 25. Januar 2018 frei. Eine gängige Praxis der chinesischen Behörden, die sie anwenden, wenn die Glaubensgefangenen aufgrund von Folter und Misshandlung im Sterben liegen.

Große Wunden an der Kopfhaut – dann verlor er das Augenlicht

Bei dem zweiten Fall, von dem „Minghui“ berichtete, handelt es sich um Deng Fushou. Er wurde 2008 verhaftet, weil er Falun Gong praktizierte. Er wurde zu einer vierjährigen Haftstrafe im Gefängnis Younchuan verurteilt.

Ende 2011 bekam Deng an seiner Kopfhaut große offene Wunden, über denen sich später Schorf bildete. Er verlor sein Augenlicht. Anfang Februar 2012 starb er plötzlich.

Seine Familie wurde aufgefordert, seinen Tod niemandem mitzuteilen. Die Gefängnisleitung ließ den Leichnam kurz nach seinem Tod ohne Zustimmung seiner Familie einäschern. Die Familie vermutet, dass Deng Opfer von Medikamententests geworden sei.

Ein Angestellter des Gefängniskrankenhauses in Yongchuan sagte einmal zu einem inhaftierten Praktizierenden:

Wir machen hier Experimente am menschlichen Körper. Na und? Das ist laut der staatlichen Politik zulässig und rechtmäßig. Es ist ein Befehl unserer Vorgesetzten.“

Laut den kürzlich veröffentlichten Aussagen von freigelassenen Falun Gong-Praktizierenden wenden die Gefängniswärter die Drogen auch bei Nicht-Praktizierenden an.

Nachdem ein Häftling Drogen gespritzt bekommen hatte, schielte er. Er ging mit starr geradeaus blickenden Auge in einer geraden Linie. Für einen Richtungswechsel musste ihn jemand in eine andere Richtung drehen, heißt es in dem Bericht auf der „Minghui“-Webseite, die sich auf die Aufdeckung der Verbrechen durch die Verfolgung von Falun Gong in China spezialisiert hat.



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