Britische Regierung bezeichnet Eskalation in Hongkong als „zutiefst verstörend“
Die britische Regierung hat die gewaltsame Eskalation der Proteste in Hongkong als „zutiefst verstörend“ bezeichnet. Ein Sprecher des Außenministeriums in London sagte am Montag, seine Regierung sei „ernsthaft besorgt“ über die anhaltende Gewalt und die Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei.
Premierminister Boris Johnson mahnte zu „Ruhe und Zurückhaltung auf allen Seiten“. Er unterstütze das Recht auf friedliche Proteste, erklärte der Premier. „Politischer Dialog“ sei der einzige Weg nach vorne. Großbritannien erhoffe sich von der Regierung in Hongkong einen „Weg, um diese Situation zu lösen“.
Die Lage in der ehemaligen britischen Kronkolonie hatte sich am Montag weiter zugespitzt. In einer Video-Liveübertragung war zu sehen, wie ein Polizist einem Demonstranten in die Brust schoss. Der Übergriff löste erneut schwere Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Einsatzkräften aus. Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse gegen tausende Menschen ein.
Die Polizei berichtete zudem von einem Brandangriff auf einen Mann, der sich einen Streit mit Demokratie-Aktivisten geliefert haben soll. In Videos ist zu sehen, wie ein Angreifer einen Mann mit einer Flüssigkeit übergießt und in Brand setzt.
In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong gibt es seit Monaten Massenproteste für mehr Demokratie und gegen den wachsenden Einfluss Pekings. Ausgelöst wurden sie durch ein Gesetzesvorhaben, das erstmals auch Auslieferungen nach Festland-China ermöglicht hätte. Inzwischen fordern die Demonstranten die Absetzung der pro-chinesischen Führung in der Finanzmetropole und freie Wahlen. (afp)
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