Nadelstiche oder tatsächliche Sanktionen gegen Nordkorea? China friert Konten von Nordkoreanern ein

Chinesische Großbanken haben begonnen, Konten von Nordkoreanern einzufrieren oder zu schließen.
Titelbild
Ein Wächter vor einer Bank in Peking, April 2013.Foto: WANG ZHAO/AFP/Getty Images
Epoch Times10. September 2017

Chinas Regierung hat ihren staatlichen Banken befohlen, Konten von Bürgern Nordkoreas einzufrieren. Das berichtet die „South China Morning Post“ (SCMP) aus Hongkong.

Niederlassungen von mindestens drei chinesischen Banken – die Bank of China, China Construction Bank und Agricultural Bank of China – haben in der Grenzstadt Yanji, Provinz Jilin, Transaktionen auf Konten von Nordkoreanern blockiert. Das berichtete demnach Kyodo News aus Tokio dieses Wochenende.

Die Bankfilialen in Yanji hatten außerdem Nordkoreanern verboten, neue Konten zu eröffnen oder Einzahlungen und Überweisungen zu tätigen, so der Bericht.

Trotzdem waren die Konten noch nicht eingefroren, so dass die Inhaber weiterhin Geld abheben konnten.

Die Nachrichten-Website DailyNK aus Südkorea berichtete Ähnliches: Die vier großen chinesischen Staatsbanken – Industrie-und Handelsbank von China (ICBC), Bank of China, China Construction Bank und Agricultural Bank of China – hätten in China lebenden Nordkoreanern untersagt, neue Konten zu eröffnen und die Schließung vorhandener Konten angekündigt.

Verbot trifft Nordkoreaner in China

Das Verbot betrifft alle Nordkoreaner auf dem Festland China, von konsularischen Beamten bis hin zu Arbeitern und Händlern.

Chinesische Analytiker sagten, dass Händler Schlupflöcher finden könnten, um das Verbot zu umgehen. Chinas Entscheidung würde den bereits geschwächten Handel mit dem Nachbarland weiter zugrunde richten.

Allerdings hat das Handelsvolumen zwischen Nordkorea und China seit Verhängung von Sanktionen im vergangenen Jahr kontinuierlich zugenommen. Allein in der ersten Hälfte von 2017 stieg es um 40 Prozent, was heißt das China Nordkorea trotz UN-Sanktionen unterstützte. (Mehr dazu HIER.)

Es gibt Schlupflöcher

Chao, Direktor des Institutes für Grenzstudien an der Akademie für Sozialwissenschaften in Liaoning, sagte laut SCMP, es gäbe Wege für Nordkoreaner, die Bank-Sanktionen zu umgehen. Dazu zählten die Verwendung von Bargeld und Tauschhandel.

„Obwohl diese Transaktionen immer noch in Zolldaten erscheinen, benötigen sie weit weniger Fremdwährung“, sagte Lu.

Nach Nordkoreas sechstem Atomtest am vergangenen Sonntag steht China unter Handlungsdruck seitens der USA. Die Vereinigten Staaten drohen mit „sekundären Sanktionen“ gegen chinesische Banken, die Geschäfte für Unternehmen abwickeln, die mit Nordkorea kooperieren. Auch NBC News berichtete, das US-Präsident Trump Sanktionen gegen chinesische Banken ernsthaft in Erwägung ziehe, obwohl diese diplomatisch sehr heikel wären.

Im vergangenen Jahr hatte eine ICBC-Niederlassung in der Grenzstadt Dandong Konten von Nordkoreanern eingefroren.

Im Jahr 2013 stoppten mehrere chinesische Banken, darunter die Bank of China, die Geschäfte mit der Außenhandelsbank, Nordkoreas wichtigster Devisenbank, berichtete die SCMP. (rf)

Siehe  auch:

Chinas Banken im Visier der USA: Trump erwägt Handelsstopp wegen Nordkorea

Nordkoreas Atomwaffen: Wie China, Russland und USA die schnelle Lösung verhindern

Trump: „Ich werde meine Strategie nicht auf den Tisch legen“



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