Athleten-Initiative zu Fall Peng Shuai: IOC ist Komplize
„Das IOC hat sich zum Komplizen gemacht – in mehrfacher Hinsicht“, schrieb Maximilian Klein, der Beauftragte für internationale Sportpolitik der Initiative Athleten Deutschland, auf Twitter und stellte die Frage, wie das IOC künftig glaubwürdig für Themen wie Safe Sport und andere einstehen wollen, die die Rechte von Athletinnen und Athleten berühren. „Vertrauen lässt sich schlecht mehren, wenn keins mehr da ist“, betonte Klein.
Das Sportler-Bündnis Global Athlete schrieb in den Sozialen Netzwerken, dass die Athleten angewiesen worden seien, „zu China zu schweigen, weil du nicht weißt, was dir passieren könnte“.
Treffen von Bach und Peng Shuai
Die chinesische Tennisspielerin Peng Shuai hatte bei den Winterspielen in Peking IOC-Präsident Thomas Bach getroffen und in einem Interview der „L’Équipe“ erneut einen sexuellen Übergriff durch einen chinesischen Spitzenpolitiker bestritten. Der Fall bewegt die Welt, seit die frühere Weltranglisten-Erste im Doppel im November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht hatte.
Der Post wurde bald danach gelöscht. Seither äußerten Sportler, Politiker und Menschenrechtler Sorge um Peng Shuais Wohlergehen. Sie hatte später bestritten, die Vorwürfe erhoben zu haben. Ihre Aussagen wirkten jedoch gestellt. Der „L’Équipe“ sagte sie nun: „Ich habe niemals gesagt, dass irgendwer mich irgendwie sexuell belästigt hat.“ Erneut sprach sie von einem „enormen Missverständnis“.
Peng Shuai als Olympia-Gast
In Peking war sie am Samstag beim Curling und am Montag beim Eiskunstlauf. „Peng Shuai besucht Sportstätten. Sie scheint ruhig, lächelnd. Das IOC erzählt, es gehe ihr gut. Es sollte einem Magenschmerzen verursachen“, schrieb Global Athlete am Dienstag weiter. „So verdeckt man etwas. Man macht es vor der ganzen Welt.“
IOC-Sprecher Mark Adams hatte auf eine Frage in einer Pressekonferenz gesagt: „Wir als Sportorganisation tun alles dafür, um sicherzustellen, dass sie glücklich und zufrieden ist. Es ist nicht unsere Aufgabe, und es ist nicht Ihre Aufgabe zu bewerten, wie ihre Position einzuschätzen ist.“ (dpa/red)
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