APEC in Peking und der bizarre Kampf gegen Smog
Jedes Mal, wenn eine internationale Tagung in Peking stattfindet, wird der Alltag zum Ausnahmezustand und die ganze Metropole schaltet in den „Tagungsmodus“ um. Das gilt natürlich auch für die APEC-Woche ab dem 5. November, welche den Bürgern der chinesischen Hauptstadt einige Opfer abverlangt.
Das Treffen der „Asia-Pacific Economic Cooperation“ ist Pekings größtes internationales Ereignis nach den Olympischen Spielen von 2008 – und vor allem Smog und Luftverschmutzung müssen minimiert werden, damit der Gastgeber sein Gesicht wahren kann.
Vom 7. bis 11. November tagen die Führer der über 20 APEC-Mitgliedstaaten im Pekinger Umland, Bezirk Huairou. Auf den Gruppenfotos des Meetings darf auf keinen Fall ein Mundschutz erscheinen, sonst wäre es zu peinlich für die chinesische Regierung als Gastgeber. Allerdings sagte der Wetterdienst voraus, dass es zwischen dem 8. und 11. November Smog über Peking und im Umland geben soll. Was nun?
Heizverbot und Zwangsurlaub
Der „Tagungsmodus“ wird für Pekings Bürger einfach noch weiter verschärft. Konkret heißt das: Alle Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Behörden und Betriebe haben vom 7. bis 12. November Zwangsurlaub. Krankenhäuser dürfen während dieses Zeitraums nur den halben Tag geöffnet sein. Und Pekings Nachbar-Metropole Tianjian hat sogar Heizverbot (!) bis nach dem APEC-Gipfel.
Selbst die Toten kommen in Peking wegen APEC nicht zur Ruhe. Es gibt eine Tradition in China, dass die Wäsche von Verstorbenen verbrannt wird, damit sie im Jenseits genug zum Anziehen haben – und heutzutage übernimmt dies das Krematorium bei der Einäscherung. Diese Zeremonie darf nun zwei Wochen vor, während und nach dem APEC-Treffen in Peking nicht durchgeführt werden.
Doch die Anti-Smog-Kampagne hat auch Vorteile: Der verordnete Zwangsurlaub bringt Reisebüros gute Geschäfte, und Kurzreisen boomten außersaisonal. Im Internetforum witzelten die Chinesen: „Wäre doch jeden Tag APEC, jeden Tag Urlaub.“ (yz / rf)
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