70-jähriger Mann in Hongkong nach Steinwurf bei Protesten gestorben
Bei den Protesten in Hongkong ist ein 70-jähriger Mann ums Leben gekommen. Er war am Mittwoch von einem Stein am Kopf getroffen worden und erlag am Donnerstag seinen lebensgefährlichen Verletzungen, wie das behandelnde Krankenhaus mitteilte.
Der Gesundheitszustand des Patienten habe sich „kontinuierlich verschlechtert“, erklärte ein Sprecher des Prince-of-Wales-Krankenhauses in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Am Donnerstagabend sei der Mann dann gestorben.
Es ist bereits der zweite Todesfall binnen einer Woche. Am vergangenen Freitag war ein 22-jähriger Student gestorben, der bei gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei von einem Parkhaus gestürzt war.
Weiter eskaliert waren die Proteste am Montag, nachdem ein Polizist einem unbewaffneten Demonstranten in die Brust geschossen hatte. Dieser schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Nach offiziellen Angaben wurden allein am Mittwoch fast 70 Verletzte in Krankenhäuser gebracht, darunter auch der 70-jährige Mann und ein weiterer Schwerverletzter.
Die Massenproteste in Hongkong dauern inzwischen seit sechs Monaten an. Die Demonstrationen richteten sich anfangs gegen ein geplantes Gesetz, das erstmals auch Auslieferungen nach Festland-China ermöglicht hätte. Inzwischen wenden sie sich gegen die pro-chinesische Führung in Hongkong und die Beschneidung demokratischer Freiheiten insgesamt.
Auch am Donnerstag setzten die Demonstranten ihre massiven Protestaktionen fort. Den vierten Tag in Folge versperrten Aktivisten wichtige Verkehrsadern. Der Betrieb zahlreicher U-Bahn- und Buslinien wurde eingestellt, der Cross Harbour Tunnel, der den dicht besiedelten Stadtteil Kowloon mit dem Finanzzentrum verbindet, blieb geschlossen. Viele Pendler blieben erneut im Verkehrschaos stecken. Schulen und Universitäten blieben ebenfalls geschlossen. (afp)
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