2 Hongkonger Aktivisten wieder frei – Großdemo für Samstag verboten – Chinas Truppentausch nur provokation?
Der bekannte Hongkonger Demokratie-Aktivist Joshua Wong ist nach Angaben seiner Partei festgenommen worden. Er sei am Freitagmorgen gegen 07.30 Uhr auf offener Straße in ein Zivilfahrzeug verfrachtet worden, teilte Demosisto im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Zuvor hatte die Polizei eine für Samstag geplante Großdemonstration der Demokratiebewegung gegen die pekingtreue Führung der chinesischen Sonderverwaltungszone verboten.
Zu dem Verbot der Demonstration hatte die Polizei an die Organisatoren geschrieben, es sei zu befürchten, dass Teilnehmer der Demonstration „gewalttätige und destruktive Taten“ begehen wollten.
Auch Andy Chan, Leiter einer inzwischen verbotenen Pro-Unabhängigkeitspartei, wurde bereits am Donnerstag von der Polizei festgehalten.
The Guardian meldete, dass auch die Demokratieaktivistin Agnes Chow am Freitag verhaftet wurde.
Sie gehörte zusammen mit Joshua Wong zu den ehemaligen Studentenführern der Pro-Demokratie-Proteste im Jahr 2014.
Chow and Wongs politische Organisation, Demosisto, sagte, dass beide zum Polizeipräsidium in Wan Chai gebracht wurden.
Die Partei habe ihre Anwälte eingeschaltet.
Die Hongkonger Polizei warf ihnen unter anderem „Anstachelung zur Teilnahme an einer verbotenen Versammlung“ vor .
In Hongkong gibt es seit drei Monaten Massendemonstrationen für mehr Demokratie und gegen eine wachsende Einflussnahme Pekings.
Neben zahlreichen friedlichen Aufmärschen hatte es am vergangenen Wochenende auch wieder gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben. Die Beamten setzten unter anderem Wasserwerfer ein, erstmals seit Beginn der Proteste feuerte ein Polizist einen Schuss ab. Seit Juni wurden mehr als 850 Teilnehmer der Proteste festgenommen.
Die für Samstag geplante Großdemonstration sollte aus Anlass des fünften Jahrestages der Entscheidung Pekings stattfinden, politische Reformen in Hongkong zu verbieten.
Diese Entscheidung hatte 2014 die sogenannte Regenschirmbewegung ausgelöst.
Erst gestern, am Donnerstag morgen, fanden die Hongkonger Bürger zahlreiche Militärfahrzeuge auf den Straßen, begleitet von der Polizei.
Nach offiziellen Berichten der staatlichen Medien hatte die Garnison der chinesischen Armee in Hongkong in der Nacht ihren jährliche „Truppenwechsel“ abgeschlossen.
Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua zeigte Bilder von gepanzerten Fahrzeugen, die in der Dunkelheit die Grenze in die chinesische Sonderverwaltungszone überquerten.
Demnach war es seit der Rückgabe der ehemalige Kronkolonie 1997 das 22. Mal, dass die chinesischen Truppen in Hongkong rotierten.
„Ich glaube in Anbetracht des sensiblen Timings, das wir im Moment haben, nicht, dass dies irgendetwas mit Routine zu tun hat“, sagte dagegen der hongkonger Gesetzgeber der Bürgerpartei Dennis Kwok über die Truppenrotation in einem Radioprogramm des lokalen Rundfunksenders RTHK.
Chinesische Staatsmedien erklärten zum ersten Mal, dass sie die Regierung von Hongkong unterstütze den Einsatz einer Notverordnung zu überprüfen, die der Regierungschefin umfassende Befugnisse geben würde, gegen die Proteste vorzugehen.
Sie bezeichneten dies als „einen richtigen Schritt“ zur Lösung der Krise gegen das Auslieferungsgesetz.
„Die Regierung hat eine Verantwortung sich mit allen Gesetze in Hongkong zu befassen, die ein rechtliches Mittel zur Verfügung stellen können, um die Gewalt und das Chaos zu stoppen“, sagte Regierungschefin Lam auf einer Pressekonferenz am 27. August.
Ihre vage Stellungnahme löste in der Gesellschaft Hongkongs eine grosse Besorgnis aus.
„Je mehr Sie die Hongkonger unter Druck setzen und einschüchtern, desto mehr werden sie herauskommen, um der Welt zu zeigen, dass sie rational und friedlich sind.“, sagte Ng Ming-yam, ein Gemeinderat im Bezirk Tuen Mun, dem Hong Kong Büro der Epoch Times.
Die Polizei von Hongkong warnte die Öffentlichkeit am Freitag ernaut davor, an den Wochenendprotesten teilzunehmen.
Gerade erreichte uns noch ein Update:
Kurz nach ihrer Festnahme wurden Joshua Wong und Agnes Chow Aktivisten der Protestbewegung nun gerade wieder auf Kaution freigelassen worden, Was mit Andy Chan passiert, ist noch unklar.
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