還 (Hai) – noch, noch immer
Die Chinesischen Schriftzeichen haben ihren Ursprung in den Jahrtausende alten Weltanschauungen der Chinesen und sind oftmals vom Daoismus geprägt, der Denkweise der Chinesen über die Jahrtausende hinweg. Ein Beispiel für die Prägung durch den Daoismus ist das Schriftzeichen 還 (hai), das im Chinesischen für das Adverb „noch“ benutzt wird. Es setzt sich aus den beiden Ideogrammen 辶 und 睘 zusammen.
睘 ist der Hauptstamm des Zeichens und beinhaltet somit die hauptsächliche Bedeutung. Als Ideogramm beinhaltet es die Zeichen 四 (si), 大 (da), 一 (yi) und 心 (xin). 四 ist das Zeichen für die Zahl „vier“ und 大 für das Adjektiv „groß“. Gemäß der daoistischen Weltanschauung stehen die vier Großen 四大 für den Tao (Weg), den Himmel, die Erde und den Herrscher. Die beiden Zeichen 一心 stehen für das menschliche Herz, wobei 一 die Vereinigung der „vier Großen“ im Herz bedeutet.
Die daoistische Lehre ist geprägt von der Vorstellung, dass der Mensch bestrebt sein muss, mit der Natur und dem Himmel eins zu werden. Harmonie ist der Schlüssel zur Erlösung. 四大一心 verkörpert somit den Zustand eines Menschen, der mit den vier Großen, Tao, Himmel, Erde und weltlichem Herrscher im Einklang lebt und damit die Vollendung seines Wesens erreicht hat. Das linke Ideogramm 辶 versetzt diesen Zustand in Dynamik. Dieses Schriftzeichen steht für Bewegung, das Ideogramm 辶 deutet immer auf einen Bewegungsprozess hin, dessen Ziel noch nicht erreicht wurde.
還 symbolisiert somit in der Vereinigung beider Ideogramme den Weg eines menschlichen Herzens zur Einheit mit den „vier Großen“ des Universums, gleichbedeutend mit der Kultivierung zur Erleuchtung in der daoistischen Lehre. Neben dem Adverb „noch“ bedeutet 還 somit auch Rückkehr oder Wiederholung.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion