Urteil: Madrids Innenministerium muss Angehörige von getöteter Frau entschädigen

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Justitia auf dem "Gerechtigkeitsbrunnen" auf dem Römer in Frankfurt am Main.Foto: iStock
Epoch Times15. Oktober 2020

Im Fall einer von ihrem Ehemann ermordeten Frau hat der Nationale Gerichtshof in Spanien das Innenministerium in Madrid zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Familie der Verstorbenen solle 180.000 Euro erhalten, weil die Polizei ein Ansuchen der Frau um polizeilichen Schutz nicht ernst genommen hatte, teilte das Gericht am Mittwoch mit.

Das Gericht kritisierte, dass die spanische Polizei Guardia Civil zu wenig Sensibilität für „das Problem der geschlechtsspezifischen Gewalt“ gezeigt habe. Weil die Polizei der Frau „unzureichenden“ Schutz gewährt habe, sollen die Eltern der Verstorbenen jeweils 20.000 Euro und ihre beiden Kinder jeweils 70.000 Euro erhalten.

Die Frau hatte im September 2016 die Polizei in der südspanischen Stadt Sanlucar la Mayor um Schutz vor den Misshandlungen durch ihren Ehemann gebeten. Ihr Antrag wurde abgelehnt, da der Mann nicht vorbestraft war und die Beamten ihn nicht als gefährlich einstuften. Im darauffolgenden Monat erstach der Mann seine Frau vor den Augen der Kinder.

Seit einem Fall im Jahr 1997, bei dem eine Frau von ihrem Mann misshandelt und verbrannt wurde, nachdem sie mehrfach erfolglos die Polizei um Hilfe gebeten hatte, gibt es in Spanien mehrere Programme zur Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt. 2004 verabschiedete das Parlament ein Gesetz, das Opfern von geschlechtsspezifischer Gewalt kostenlosen Rechtsbeistand gewährt und es Staatsanwälten ermöglicht, ohne eine Anzeige des Opfers Anklage zu erheben. (afp)



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