Logo Epoch Times
Bluttat in Österreich

Tragödie in Trieben: Polizeikommandant stirbt nach Aussprache durch drei Schüsse

Entsetzen im steirischen Trieben: Nach einer Aussprache treffen drei Kugeln aus der Waffe eines Kollegen den dortigen Postenkommandanten. Er ist sofort tot.

top-article-image

Im österreichischen Trieben kam es offenbar zu einem Tötungsdelikt in einer Polizeiwache. (Symbolbild).

Foto: Lino Mirgeler/dpa/Symbolbild

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Die im Norden der Steiermark gelegene Bergbaugemeinde Trieben ist nicht häufig in den überregionalen Schlagzeilen. Ortsfremden ist die dazugehörige Tauerngegend als Ausweichroute bei Verkehrsbehinderungen auf den Autobahnen in Richtung Süden ein Begriff. Seit Montag (27.02.) ist die 3.300-Seelen-Gemeinde jedoch im gesamten deutschen Sprachraum in aller Munde. Der Grund: In der Polizeiwache des Ortes hat sich eine Tragödie ereignet.

Zeugen in Trieben gingen erst von Banküberfall aus

Die Wache ist im gleichen Gebäude angesiedelt wie die örtliche Filiale der Steiermärkischen Sparkasse. Auch deshalb gingen Zeugen zunächst von einem Banküberfall aus, als gegen 7:45 Uhr drei Schüsse im Ort zu hören waren.
Tatsächlich hatte sie nach bisher an die Öffentlichkeit gedrungenen Informationen mutmaßlich ein 46-jähriger Polizeibeamter selbst abgegeben. Einer Presseerklärung der Landespolizeidirektion für die Steiermark zufolge dürfte dieser damit den 58-jährigen Postenkommandanten Harald K. niedergestreckt haben. Bei der Tatwaffe habe es sich um eine Glock 17 gehandelt.
Die Schüsse trafen den erst seit Oktober des Vorjahres in dieser Funktion tätigen K. zweimal in den Bauch und einmal in den Kopf. Obwohl zwei weitere diensthabende Polizisten sowie Rettungsdienst und Notarzt schnell zur Stelle waren, kam für den Angeschossenen jede Hilfe zu spät. Er verstarb noch an seinem Schreibtisch.

Dienstrechtliche Aussprache im Vorfeld der Schüsse

Ob die Schüsse in der Polizeiinspektion Trieben fahrlässig oder vorsätzlich abgegeben wurden, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Vieles deutet jedoch auf ein Gewaltdelikt hin. Im Vorfeld soll der Kommandant eine dienstliche Aussprache mit dem Untergebenen angeordnet haben.
Bei beiden handelte es sich offenbar um Polizeibeamte mit langjähriger Berufserfahrung. Wie der „exxpress“ berichtet, soll es zwischen ihnen Unstimmigkeiten gegeben haben. K. soll „mehr Engagement und Pflichtgefühl“ eingefordert haben. Es habe auch Gerüchte über ein Disziplinarverfahren wegen angeblichen Amtsmissbrauchs gegeben. Bestätigt seien diese jedoch nicht.
Reanimationsmaßnahmen blieben erfolglos. Der 58-jährige Postenkommandant hinterlässt drei Kinder. Der mutmaßliche Täter ließ sich widerstandslos festnehmen. Innenminister Gerhard Karner sprach den Hinterbliebenen sein „zutiefst empfundenes Mitgefühl“ aus. Der Vorfall mache „die gesamte Polizei, selbstverständlich aber insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeiinspektion Trieben, zutiefst betroffen“.

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.

Bitte einloggen, um einen Kommentar verfassen zu können