Razzia wegen mutmaßlicher islamistischer Anschlagspläne

Titelbild
SEK-Beamte während einer Razzia.Foto: Markus Scholz/dpa/dpa
Epoch Times28. Oktober 2021

Wegen mutmaßlicher Anschlagspläne ist die Polizei im nordrhein-westfälischen Düren mit einer Razzia gegen eine mutmaßliche islamistische Zelle vorgegangen.

„Im Zentrum dieser Ermittlungen steht eine siebenköpfige Gruppe aus dem Raum Düren, die sich zu einem islamistisch-terroristischen Netzwerk zusammengeschlossen hat“, sagte Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag. Es habe den Verdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat gegeben.

Sechs der Beschuldigten seien bereits als islamistische Gefährder eingestuft. Alle sieben hätten landes- und bundesweite Kontakte zu Mitgliedern der radikalislamischen Szene. Vereinzelt habe es auch Treffen im europäischen Ausland gegeben.

Auch Menschen, die in unmittelbarem Kontakt zu dem Attentäter von Wien gestanden hätten, seien kurz vor dem Anschlag zu Besuch in Düren gewesen. Bei dem Anschlag waren im November 2020 vier Menschen getötet und 23 weitere teils schwer verletzt worden.

Bei den Beschuldigten handle es sich um sechs deutsche Staatsbürger, von denen zwei zusätzlich die russische Staatsbürgerschaft hätten. Der siebte Verdächtige sei türkischer Staatsbürger. Der jüngste von ihnen ist dem Innenminister zufolge 16 Jahre, der älteste 22 Jahre alt. Bei einer Art „islamistischer Trainingsstunde“ habe die Gruppe im Wald mit Hieb- und Stichwaffen trainiert.

Konkrete Anschlagspläne habe es nicht gegeben, sagte Reul. Bei dem Einsatz sei es vor allem darum gegangen, Beweismittel zu beschlagnahmen. Gegen die Gruppe werde bereits seit einem Jahr intensiv ermittelt.

„Der Fall zeigt, dass wir wachsam sind – wir handeln, bevor es zu spät ist“, sagte Reul. Bei der Razzia waren rund 350 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Nach Angaben des Innenministers wurden unter anderem Äxte, Messer und eine Machete beschlagnahmt.

In einer gemeinsamen Mitteilung sprachen die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf und die Polizei Köln am Morgen noch von fünf zum Teil noch jugendlichen Beschuldigten. Sie sollen sich „anlehnend an Propagandamaterial“ der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat auf eine terroristisch motivierte Tat vorbereitet haben.

Vorläufig festgenommen wurden die Beschuldigten demnach aber nicht. Die Voraussetzungen für eine Anordnung der Untersuchungshaft seien nicht erfüllt, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft. (afp/dl)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion