Polizei erschießt Asylbewerber bei Messerattacke in Harsefeld

Nach mehreren Polizeieinsätzen am Sonntag wegen eines mit einem Messer bedrohlich herumhantierenden Mannes aus dem Sudan kam es zum tödlichen Finale in einer Asylunterkunft. Zuvor war bereits eine beantragte Einweisung in eine Psychiatrie abgelehnt worden. Die Richterin sah keinen Handlungsbedarf.
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Polizei.Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa
Epoch Times5. Oktober 2021

Ein Polizeieinsatz in einer Asylbewerberunterkunft im niedersächsischen Harsefeld, rund 50 Kilometer westlich von Hamburg, endete für einen 40-jährigen Mann aus dem Sudan tödlich. Der Vorfall ereignete sich in der Nacht von Sonntag auf Montag, 4. Oktober, gegen 23:30 Uhr, berichtet die Staatsanwaltschaft Stade.

„Im Verlauf des weiteren Einsatzes griff der 40-Jährige die Einsatzkräfte mit dem Messer an, weshalb diese von ihrer Schusswaffe Gebrauch machten und mehrere Schüsse abgaben“, schilderte Oberstaatsanwalt Kai Thomas Breas, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade, den tödlichen Waffengebrauch der Einsatzkräfte gegenüber dem Afrikaner.

Trotz ärztlicher Behandlung im Krankenhaus Stade verstarb der 40-Jährige dort kurz darauf. Ein Ermittlungsverfahren gegen die beteiligten Polizeibeamten wurde von der Staatsanwaltschaft wegen Totschlags eingeleitet. Die Ermittlungen übernahm die der Polizeidirektion Oldenburg unterstehende Polizeiinspektion Cuxhaven.

Die genauen Tatumstände würden derzeit ermittelt, meinte Oberstaatsanwalt Breas zurückhaltend. Die beteiligten Einsatzkräfte werden seelsorgerisch betreut, heißt es. Laut dem Staatsanwaltssprecher läge in diesem Zusammenhang ein besonderes Augenmerk darauf, ob die beteiligten Polizeibeamten in Notwehr gehandelt hätten.

Einem Bericht der „Bild“ zufolge habe die Polizei bereits den ganzen Sonntag über des Mannes wegen zu Einsätzen in die Asylbewerberunterkunft anrücken müssen. Den ersten Notruf habe es gegen 12 Uhr mittags gegeben. Der 40-jährige Sudanese habe zu diesem Zeitpunkt mit einem Küchenmesser herumhantiert und bedrohlich gewirkt. Nachdem die Beamten den Mann beruhigen konnten, rückten sie zunächst wieder ab. Zwei Stunden später, gegen 14 Uhr, wurde erneut ein Notruf getätigt. Wieder soll der Mann mit einem Messer herumhantiert haben. Wieder beruhigten die Polizisten den Sudanesen, wieder rückten sie ab.

Man beantragte die Einweisung in eine psychiatrische Einrichtung für den psychisch auffälligen Mann. Dies wurde jedoch von einer zuständigen Richterin am Amtsgericht abgelehnt. Die Begründung: Der Mann habe sich immer wieder beruhigt und sich auch kooperativ gezeigt. Ihrer Einschätzung nach scheine keine Gefahr von dem Mann auszugehen. (sm)



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