Nach Sexdelikt gegen Kind: Großclan will Täter aus Polizeirevier befreien
Nachdem die Polizei in der oberbayerischen Kleinstadt Miesbach nahe dem Tegernsee am Abend des 9. August einen jungen Rumänen wegen eines Sexualdeliktes gegenüber einem Kind festgenommen hatte, griffen zahlreiche Mitglieder seines Clans die Polizeistation an und forderten lautstark die Freilassung des Tatverdächtigen. Die Beamten mussten reichlich Verstärkung anfordern.
Reisende Gruppe in Deutschland
Nach Angaben der Polizei gehören sowohl der 22-jährige Tatverdächtige als auch das Kind „zu einer Gruppe, welche sich gerade auf der Durchreise durch Deutschland befindet“. Über 30 Mitglieder der Großfamilie versammelten sich am Vormittag des 10. August vor dem Polizeirevier in Miesbach.
Sie warfen mit Steinen, Schuhen und anderen Gegenständen um sich und versuchten das Polizeirevier zu stürmen, wobei die Eingangstür beschädigt wurde.
Um die Situation zu beruhigen, insbesondere weitere Angriffe zu unterbinden, sowie beteiligte Straftäter festzustellen, wurden Unterstützungskräfte aus den umliegenden Dienststellen sowie geschlossenen Einheiten des Polizeipräsidiums München und der Bayerischen Bereitschaftspolizei hinzugezogen“, heißt es in der Polizeimeldung.
Letztlich waren bis zu 135 Einsatzkräfte vor Ort, um den Clan schließlich zu umstellen und die Beteiligten dingfest zu machen. Pfefferspray und Schlagstöcke kamen zum Einsatz.
23 Ermittlungen, fünf Verletzte, vier Festnahmen
Bei dem Angriff wurden fünf Personen leicht verletzt, darunter zwei Polizeibeamte. Laut „Bildzeitung“ sagte Martin Emig, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, wenige Stunden nach der Attacke: „So einen Angriff habe ich noch nie erlebt!“
Insgesamt wurde gegen 23 Personen der ohne festen Wohnsitz und auf Durchreise befindlichen Großfamilie Ermittlungsverfahren eingeleitet – wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs und gegen einzelne Beteiligte auch wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, gefährlicher Körperverletzung und anderen Delikten.
Gegen vier Anführer der Bande im Alter von 23 bis 48 Jahren wurde Untersuchungshaft beantragt. Per Haftbefehl wurden sie in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert. „Die Täter erwartet eine Anzeige wegen einer versuchten Gefangenenbefreiung sowie Haus- und Landfriedensbruchs“, erklärte Polizeisprecher Emig die weiteren Schritte.
Die Festnahme des Tatverdächtigen, laut der Zeitung der 22-jährige Rumäne Attila H., erfolgte, nachdem dieser verdächtigt wurde, ein Kind in einer öffentlichen Toilette in dem zum Landkreis Miesbach gehörenden Ort Hausham missbraucht zu haben. Laut Polizei soll das Opfer im Vorschulalter sein. Ob es sich um ein Mädchen oder einen Jungen gehandelt hatte, ist bislang nicht bekannt. (sm)
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