Münchner Polizei: 19 verletzte Beamte nach Einsatz in Park

Eskalation am "Party-Hotspot": Im Englischen Garten in München haben junge Leute nach Polizeiangaben Flaschen in Richtung der Ordnungshüter geworfen. Die setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein.
Epoch Times9. Mai 2021

Im Englischen Garten in München ist eine Auseinandersetzung zwischen Partyvolk und der Polizei nach Darstellung der Ordnungshüter eskaliert.

Junge Leute hätten etwa 50 Flaschen in Richtung der Polizisten geworfen und so 19 Beamte verletzt, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Ob es Verstöße gegen Hygieneauflagen zum Schutz vor Corona gegeben hatte, sagte der Sprecher zunächst nicht.

An dem „Party-Hotspot“ im Englischen Garten sei es am Samstag zunächst zu einer Schlägerei gekommen, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. Zuvor waren Videos in sozialen Netzwerken kursiert, die den Vorfall zeigen sollen.

Laut Polizei hielten sich am Nachmittag des 08.05.2021 im Bereich des Englischen Gartens viele Personen auf und es wurde dabei oft viel Alkohol konsumiert. Dies hätte „auch zu entsprechenden alkoholtypischen Verhaltensweisen vieler Personen“ geführt.

Gegen 20:20 Uhr sollen dort eingesetzte Polizeibeamten auf eine Schlägerei aufmerksam geworden sein, an der mehrere Personen beteiligt gewesen wären. Anlass für diese Schlägerei sei nach den ersten Ermittlungen eine sexuelle Belästigung, bei der ein 16-Jähriger aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck eine 14-jährige Münchnerin begrapschte und gegen ihren Willen von hinten umarmte, erklärt die Polizeidirektion.

Der 16-Jährige wurde wegen der sexuellen Belästigung angezeigt und nach der Anzeigenerstattung wieder entlassen.

Als die Beamten wegen der Schlägerei einschreiten wollten, gab es „gruppendynamische Prozesse und Solidarisierungseffekte vieler dort anwesender Personen gegen die Polizei“. Aus der Menge seien dann ca. 50 Mal Flaschen auf die einschreitenden Beamten geworfen worden. Um die Situation zu deeskalieren, hätten die Beamten mehrfach Pfefferspray und ihre Schlagstöcke einsetzen müssen. 19 Beamte wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. „Sie sind alle weiterhin dienstfähig.“

Mehrere Angreifer konnten identifiziert werden

Von den angreifenden Personen konnte die Polizei nach eigenen Angaben mehrere identifiziert und noch vor Ort festnehmen werden.

„Sechs männliche Personen im Alter von 15-20 Jahren, alle mit Wohnsitzen in München, wurden wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstand und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte sowie Landfriedensbruch angezeigt.“ Sie wären nach der Anzeigenbearbeitung wieder entlassen und die minderjährigen Tatverdächtigen wurden ihren Erziehungsberechtigten übergeben worden.

In den Videos in den sozialen Netzwerken ist zu sehen, wie aus einer größeren Gruppe junger Menschen Flaschen auf die Polizisten geworfen werden. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Es wurden insgesamt sechs Personen festgenommen. Sie erwarten nun unter anderem Anzeigen wegen Körperverletzung und Landfriedensbruch.

Innenminister Herrmann: Gewaltbereitschaft gegen Polizeibeamte machten ihn fassungslos

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zeigte Unverständnis für die Randale. „Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass es die Menschen bei dem schönen Wetter und den warmen Temperaturen nach draußen zieht“, sagte er am Sonntag.

„Nicht nachvollziehen kann ich jedoch das Verhalten von Personen, die sich an keinerlei Regelungen halten, so wie dies gestern im Englischen Garten geschehen ist.“ Die Ausschreitungen im Englischen Garten und die Gewaltbereitschaft gegen Polizeibeamte machten ihn fassungslos.

„Es ist erschreckend und völlig inakzeptabel, dass diejenigen, die uns schützen, selbst verletzt werden“, sagte Herrmann. „Das dürfen und werden wir nicht dulden.“ Ihm fehle jedes Verständnis, dass sich auch umstehende Personen mit den Angreifern verbündet hätten. „Die Polizei wird weiterhin konsequent gegen diese Störer vorgehen und die betroffenen Gewalttäter werden Konsequenzen tragen müssen.“ (dpa/er)



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