Modeunternehmer Nygard wegen Verdachts auf Sexhandel in Kanada festgenommen
Der finnisch-kanadische Modeunternehmer Peter Nygard ist in Kanada wegen des Verdachts auf Sexhandel und andere Verbrechen festgenommen worden. Der Millionär wurde aufgrund von in den USA gegen ihn laufenden Ermittlungen in der Stadt Winnipeg festgenommen, wie die kanadische Bundespolizei am Dienstag mitteilte. Demnach liegt ein Auslieferungsgesuch des US-Justizministeriums gegen den 79-Jährigen vor.
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft in New York wird Nygard angelastet, in den vergangenen 30 Jahren mit Mitarbeitern seines Unternehmens sowie anderen Komplizen mindestens ein Dutzend Frauen und Mädchen zu sexuellen Handlungen genötigt zu haben. Dabei seien „Gewalt, Betrug und Zwang“ eingesetzt worden. Unter den Opfern seien auch Minderjährige.
Die US-Bundespolizei FBI und die New Yorker Polizei hatten im Februar das Hauptquartier von Nygards Unternehmen im Zuge von Ermittlungen zu Sexhandel durchsucht. Ebenfalls im Februar war in New York eine Sammelklage gegen Nygard eingereicht worden, in der ihm die Vergewaltigung mehrerer Frauen vorgeworfen wird.
Nygards Vermögen wird von kanadischen Medien auf umgerechnet rund 580 Millionen Euro beziffert. Sein Fall erinnert an den des US-Investmentbankers Jeffrey Epstein, dem ebenfalls Sexhandel mit jungen Frauen und sexuelle Gewaltdelikte angelastet worden waren. Epstein wurde im August 2019 tot in seiner Gefängniszelle in New York gefunden. Nach Angaben des US-Justizministeriums nahm der 66-Jährige sich das Leben. (afp)
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