Messer-Attacke in Öhringen: Albaner sticht Syrer mittags in Fußgängerzone nieder – Täter erst nach Stunden gefasst

Donnerstagnachmittags in der Fußgängerzone einer Kreisstadt in Baden-Württemberg.
Titelbild
Ein Polizeihubschrauber im Einsatz.Foto: Leesle/iStock
Von 2. August 2019

Öhringen, Donnerstagnachmittag, 1. August: Kurz nach 13 Uhr ereignete sich in der Poststraße im Stadtzentrum der Großen Kreisstadt Öhringen eine Messer-Attacke, bei der ein 33-jähriger Albaner einen 21-jährigen Syrer niederstach und anschließend flüchtete. Das Opfer wurde per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Die Tat ereignete sich rund 200 Meter vom Polizeirevier in der Karlsvorstadt entfernt.

Die Polizei riegelte im weiteren Verlauf Teile der Innenstadt ab und schickte die Spurensicherung zum Tatort. In der Fußgängerzone waren Zivilpolizisten und uniformierte Beamte in Schutzwesten unterwegs. Am Bahnhof beobachteten Polizeikräfte den Bahnsteig.

Einsatzkräfte der Schutz- und Kriminalpolizei sowie der Bundespolizei suchten im Raum Öhringen nach dem Täter. Die Suche wurde durch Luftüberwachung durch einen Polizeihubschrauber unterstützt.

Der Mann konnte durch die Polizei gegen 16.00 Uhr festgenommen werden.“

(Polizeibericht)

Was Augenzeugen berichten

Wie die „Heilbronner Stimme“ nach Angaben von Augenzeugen berichtet, hatte der junge Syrer vor einem Laden am Oberen Tor zu Mittag gegessen, als der Täter an ihn herantrat und auf ihn einstach.

Die mutmaßliche Tatwaffe, ein Messer, wurde später vor einem Geldinstitut gefunden. Menschen auf der Straße berichteten den Reportern, dass der Albaner zuvor in einem gegenüber dem Tatort liegenden Geschäft nach einem Messer gefragt hatte. Man habe ihm den Wunsch aber abgeschlagen.

Woher der Mann die Tatwaffe dann doch bezog, wird die Polizei nun klären müssen.

Wanderte Täter stundenlang umher?

Die Festnahme des Täters soll im rund sechs Kilometer vom Tatort entfernten Neuenstein erfolgt sein, sagen sich die Leute auf der Straße in Öhringen, so die „HS“, die darauf verweist, dass die gemeinsame Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitagmorgen nichts dazu angab.

Warum, bleibt spekulativ, ebenso, ob es tatsächlich so war. Doch dann werfen sich neue Fragen auf: Immerhin geschah die Tat lediglich 200 Meter vom Polizeirevier entfernt. Dennoch konnte der Täter am hellen Nachmittag scheinbar unbemerkt aus der Innenstadt verschwinden und sich stundenlang dem Großaufgebot der Polizei, inklusive Hubschrauber, entziehen. Wie er nach Neuenstein gelangt sein soll, ist unbekannt. Aufgrund der zeitlichen Differenz spräche einiges für einen Fußmarsch. Allerdings wurde das Messer in Fluchtrichtung Bahnhof gefunden, wodurch eine Flucht per Stadtbahn oder Zug möglich wäre. Doch warum wäre der Täter dann nach so kurzer Fahrt wieder ausgestiegen?

Heißes Thema …

Wie die „Heilbronner Stimme“ weiter schreibt, werde der Vorfall auf der Straße und auch online heftig diskutiert, zumal sich erst am Morgen der Schwertmord in Stuttgart stattfand, ebenfalls auf offener Straße.

„Gegen 17 Uhr werden Absperrbänder zur Seite genommen. Bauhofmitarbeiter kommen mit Wasser und Besen. Sie entfernen die zwei Blutlachen, die am Tatort zurückgeblieben sind“, endet der Bericht der Zeitung.



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