Mann in Berlin vor U-Bahn gestoßen: Verdächtiger gefasst – und wieder freigelassen

Nach dem Tod eines 30-Jährigen, der in einem Berliner U-Bahnhof auf die Gleise gestoßen und von einem Zug überrollt worden war, kommt ein als Tatverdächtiger gefasster Mann wieder frei. "Es besteht derzeit kein dringender Tatverdacht", teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit.
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Im U-Bahnhof Kottbusser Tor war ein 30-Jähriger vor eine einfahrende U-Bahn gestoßen worden - und starb.Foto: Christoph Soeder/dpa/dpa
Epoch Times1. November 2019

+++ Update +++

Nach dem Tod eines 30-Jährigen kommt ein als Tatverdächtiger gefasster Mann wieder frei. „Es besteht derzeit kein dringender Tatverdacht“, teilte die Berliner Generalstaatsanwaltschaft am Samstag mit.

Die weiteren Ermittlungen und Videoauswertungen hätten den Tatverdacht nicht erhärtet. Insbesondere habe es Widersprüche in den Zeugenaussagen gegeben. Der Mann war zuvor im brandenburgischen Eberswalde von Berliner Fahndern festgenommen worden.

Stoß vor die U-Bahn am Kottbusser Tor

Nach dem tödlichen Stoß eines Mannes vor die U-Bahn am Kottbusser Tor in Berlin ist ein Tatverdächtiger gefasst worden. Berliner Fahnder hätten ihn „soeben“ in Eberswalde – etwa 44 Kilometer Luftlinie nordöstlich von Berlin – festgenommen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Freitagabend via Twitter mit.

Seine Vorführung zum Erlass eines Haftbefehls sei für Samstag vorgesehen. Weitere Informationen gebe es dann. Für telefonische Nachfragen war bei der Generalstaatsanwaltschaft am Abend niemand erreichbar. Eine Mordkommission der Berliner Kriminalpolizei hatte nach dem Täter gesucht.

In der Nacht zu Mittwoch hatte ein Mann einen 30-jährigen Iraner vor eine U-Bahn gestoßen. Dieser wurde durch die einfahrende Bahn in der unterirdischen Station der U8 so schwer verletzt, dass er noch vor Ort starb. Zuvor soll es auf dem Bahnsteig laut Polizei einen Streit zwischen dem Opfer und einem Begleiter sowie einer größeren Gruppe, zu der der Täter gehörte, gegeben haben.

„Es haben sich Hinweise verdichtet, dass ein Drogengeschäft der Tat zugrunde gelegen haben könnte“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Freitag. Mehr könne man derzeit aber nicht sagen. Von der Polizei hieß es, der 30-Jährige habe in Berlin gewohnt und sei der Behörde wegen Drogendelikten bekannt.

Das Kottbusser Tor, in Berlin „Kotti“ genannt, zählt für die Polizei zu den sogenannten kriminalitätsbelasteten Orten. Seit Jahrzehnten wird dort Rauschgift verkauft, darunter auch härtere Drogen wie Heroin. Der Platz war vor einigen Jahren auch wegen zahlreicher Taschendiebstähle in den Schlagzeilen. Seit längerer Zeit ist jedoch von einer Besserung der Lage die Rede – auch durch verstärkte Polizeieinsätze seit mehr als einem Jahr.

Im U-Bahnhof, der videoüberwacht wird, sind aber weiterhin sowohl Dealer als auch Süchtige unterwegs. Die ganze U-Bahnlinie 8 zwischen Neukölln, Kreuzberg, Mitte und Wedding gilt als beliebte Strecke der Dealer, die in den Bahnhöfen Drogen verkaufen. (dpa)



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