Lebenslange Haft nach Messerangriff für Afghanen
Mehr als vier Monate nach einem Messerangriff auf Passanten in der schwedischen Kleinstadt Vetlanda ist ein 22-jähriger Afghane am Mittwoch wegen versuchten Mordes in sieben Fällen zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Nach Auffassung des Gerichts war die Tat zwar offensichtlich nicht geplant, doch war sich der Angeklagte durchaus bewusst, dass er seine Opfer auch hätte töten können.
Der junge Afghane hatte bei dem Angriff Anfang März sieben Männer im Alter von 35 bis 75 Jahren teils lebensgefährlich verletzt. Damals hatte die Polizei auch ein „terroristisches Motiv“ nicht ausgeschlossen. Schon rasch aber ließen die Ermittler den Verdacht fallen.
Der Mann war vor fünf Jahren nach Schweden gekommen. Er litt nach eigenen Angaben immer wieder an psychischen Erkrankungen, und sein Zustand habe sich in der Zeit vor der Tat verschlechtert. Ausgelöst wurden die Angriffe demnach durch einen Fremden, der die Existenz Gottes geleugnet habe. Das habe ihn dazu gebracht, nach Hause zu gehen und ein Messer zu holen, sagte der 22-Jährige aus.
Schweden: Lebenslängliche Haftstrafen betragen im Durchschnitt 16 Jahre
Dem Gericht zufolge bestand zwischen dem Angeklagten und den Opfern keinerlei Verbindung. Vielmehr deutete alles darauf hin, dass er sie „zufällig“ ausgewählt habe. Allerdings habe er bei seinen Angriffen eine Gruppe von Schülerinnen verschont.
Der Prozess wurde Anfang Juli kurz unterbrochen, um die psychische Gesundheit des Mannes zu beurteilen. Das Gericht stellte aber fest, dass der Angeklagte zur Tatzeit unter keiner schweren psychischen Erkrankung litt.
Nach dem schwedischen Strafrecht kann ein lebenslang Inhaftierter nach zehn Jahren beantragen, die Strafe zur Bewährung auszusetzen. Den schwedischen Behörden zufolge bedeutet dies in der Praxis, dass lebenslängliche Haftstrafen im Durchschnitt 16 Jahren betragen. (afp)
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