Frauenleichen nie gefunden: Indizien-Urteil in München bringt 14,5 Jahre Haft für Doppelmord
Im Prozess um einen Doppelmord ohne Leichen in München hat das Landgericht München I den Angeklagten am Dienstag (23. Februar) zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
Das Gericht wertete die Tötung der Ehefrau von Roman H. und von dessen Stieftochter als Totschlag. Obwohl die Leichen der beiden Frauen nie gefunden wurden, sei die Kammer überzeugt, dass der 46-Jährige beide getötet habe, sagte der Vorsitzende Richter.
Indizienlage eindeutig
Das Gericht urteilte auf Grundlage von Indizien. Die Leichen der seit Sommer 2019 vermissten damals 41-jährigen Frau und deren 16-jähriger Tochter aus erster Ehe konnten nicht gefunden werden.
Die Staatsanwaltschaft hatte anders als das Gericht eine Verurteilung wegen Mordes für die Tat an der Stieftochter gefordert sowie eine Verurteilung wegen Totschlags für die Tat an der Ehefrau und plädierte auf eine lebenslange Haft sowie die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Dem gegenüber stand die Verteidigung, die Freispruch forderte.
Frau und Stieftochter vermisst
Der Angeklagte hatte Frau und Stieftochter selbst als vermisst gemeldet, sie sollen nach seiner Darstellung nicht vom Einkaufen zurückgekehrt sein. Wegen Ungereimtheiten in seiner Darstellung geriet der Mann selbst ins Visier der Ermittler. Die Polizei entdeckte in der Wohnung und an anderen Beweisstücken Blutspuren der beiden Vermissten. (afp/sm)
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