Die Kriminalpolizei warnt: Zunahme von Corona-„Schockanrufen“ – 35.000 Euro in Thüringen erbeutet

Mit einer alten Masche in neuem Gewand versuchen skrupellose Kriminelle, vor allem ältere Mitbürger um ihre Ersparnisse zu betrügen.
Titelbild
Alte Dame erhält „Schockanruf“ (Symbolbild).Foto: istockphoto/DGLimages
Epoch Times12. Januar 2021

Die Landespolizei Thüringen warnt aktuell wieder vor der Zunahme sogenannter „Schockanrufe“. Seit dem 6. Januar habe man vermehrt Notrufe in der Landeseinsatzzentrale registriert, in denen „obskure Anrufe“ gemeldet wurden.

„Das Vorgehen war in allen Fällen identisch: Zumeist wurden lebensältere Menschen angerufen und damit konfrontiert, dass ein naher Angehöriger tödlich an Covid-19 erkrankt sei“, schilderte die Thüringer Polizei die Masche der Betrüger. Für einen verfügbaren lebensrettenden Impfstoff wurden hohe fünfstellige Summen gefordert. Nur auf diese Weise könne das Leben des erkrankten Angehörigen gerettet werden, hieß es.

Alte Masche nutzt Pandemie

In den vergangenen Jahren sei die „besonders verwerfliche Betrugsmasche“ der „Schockanrufe“ eher seltener geworden. Doch nun sei zu befürchten, dass Betrüger die Dynamik der Pandemie ausnutzen, um bei Senioren leichte Beute zu machen. „In den vergangenen 24 Stunden wurden thüringenweit 18 derartige Anrufe registriert“, so die Polizei. Die Täter hätten dabei Beträge bis 85.000 Euro gefordert.

In einem Fall hatten sie bei einer 95-Jährigen Erfolg. Am 6. Januar händigte die betagte Seniorin den unbekannten Ganoven 35.000 Euro aus.

Polizei mahnt zur Vorsicht

Die Polizei warnt ausdrücklich vor Anrufen unbekannter Personen und rät zu besonderer Aufmerksamkeit: „Genieren Sie sich nicht, Zweifel an den Absichten und der Vertrauenswürdigkeit der Anrufer zu haben! Gehen Sie niemals auf Geldforderungen am Telefon ein“.

Betroffene sollen auch direkt im Gespräch die Kontaktaufnahme zur Polizei ankündigen und das Telefonat unmittelbar beenden. Anschließend sollte die Polizei per Notruf 110 informiert werden.

Polizei Mainz warnt gleichfalls vor „Schockanrufen“

Am 7. Januar meldete das Polizeipräsidium in Mainz von 14 bis 17 Uhr eine „gänzlich neue und perfide Masche“ von mehreren betrügerischen Schockanrufen.

Der Anrufer behauptete ein naher Verwandter, häufig der Enkel, sei an Corona erkrankt und läge im Krankenhaus. Das undeutliche Reden am Telefon wurde mit Mundschutz und Beatmung erklärt.

„Der Angerufene wurde dann gebeten für ein teures Medikament gegen die Corona-Infektion des Angehörigen aufzukommen. Den Angehörigen wird auch vorgetäuscht, dass ihr Verwandter sich im Ausland an Corona infiziert habe und nun aus dem Ausland zurücktransportiert werden müsse“, erklärte das Polizeipräsidium die lokale Vorgehensweise der Kriminellen. Das Opfer werde dann um die Kostenübernahme gebeten.

Die gemeldeten „Schockanrufe“ blieben erfolglos, hieß es.

Wie auch die Polizei Thüringen, so rät auch die Polizei Mainz: Gespräch beenden, Polizei unter 110 informieren. Zudem wird geraten, keine Auskunft über Wertsachen zu geben oder gar auszuhändigen – auch nicht an vermeintliche Polizeibeamte oder Bekannte.

„Die Polizei ruft Sie nicht an und nimmt keine Wertsachen oder Geld entgegen“, versichert das Mainzer Präsidium. Im Zweifelsfall rufen sie ihre Angehörigen zurück „und versichern Sie sich über die Angaben“. (sm)



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