Todesfall in Jugendhilfe-Einrichtung: Polizei ermittelt gegen drei Jungen

Ein Mädchen stirbt in einer Kinderhilfe-Einrichtung in Oberfranken. War es ein Unfall? Oder ein Tötungsdelikt? Im Fokus der Ermittler stehen drei Jungen – in Polizeigewahrsam sind sie nicht.
Die Straße zu dem Kinder- und Jugendhilfezentrum in Wunsiedel ist abgesperrt. In der Einrichtung ist eine Zehnjährige tot in einem Zimmer gefunden worden.
Die Straße zu dem Kinder- und Jugendhilfezentrum in Wunsiedel ist abgesperrt. In der Einrichtung ist eine Zehnjährige tot in einem Zimmer gefunden worden.Foto: Daniel Vogl/dpa
Epoch Times6. April 2023

Nach dem Tod einer Zehnjährigen in einer Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung im oberfränkischen Wunsiedel dauern die Ermittlungen an. Polizei und Staatsanwaltschaft stehen vor allem vor der Frage, unter welchen Umständen das Mädchen zu Tode kam.

Angestellte hatten die Zehnjährige am Dienstag in einem Zimmer der Einrichtung leblos gefunden, ein Notarztteam konnte nur noch den Tod feststellen. Eine Obduktion des Leichnams ergab nach ersten Erkenntnissen Anzeichen für ein Fremdverschulden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Das Mädchen war laut Polizei in der Einrichtung betreut worden.

Verdächtige nicht in Polizeigewahrsam

Im Fokus der Ermittler stehen drei Jungen, wie die „Deutsche Presse-Agentur“ aus Sicherheitskreisen erfuhr. Doch unklar war zunächst, inwieweit eine Beteiligung dieser ursächlich für den Tod des Mädchens gewesen sein könnte und ob es sich womöglich um einen Unfall gehandelt haben könnte.

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen kamen die zwei 11-Jährigen und der 16-Jährige nicht in Polizeigewahrsam, sondern wurden in einer Einrichtung des Jugendschutzes untergebracht.

In der Einrichtung in Wunsiedel sind nach eigenen Angaben normalerweise rund 90 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene untergebracht. Die Facheinrichtung sei für junge Menschen und ihre Familien da, die Hilfe zur Erziehung benötigten, hieß es auf der Website des Hauses.

Die Stadt Wunsiedel im Fichtelgebirge hat rund 9.200 Einwohner. Sie liegt etwa 90 Kilometer nordöstlich von Nürnberg und nur wenige Kilometer von der Grenze zu Tschechien entfernt. Am Donnerstag will Bayerns Familien- und Sozialministerin Ulrike Scharf vor Ort ihre Anteilnahme aussprechen. (dpa/red)



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