Strafverfahren: Deutsche Urlauber bei illegalem Grenzübertritt erwischt
Ein kurzer Fahrradtrip in einen nur wenige Kilometer entfernten Ort machte zwei deutschen Touristen klar, dass Schengen nicht überall in Europa gilt. Sie wurden wegen betrügerischen Überschreitens einer Staatsgrenze in ein Strafverfahren verwickelt.
Die beiden Urlauber hatten sich in Rumänien für eine Spritztour mit dem Fahrrad entschieden. Per GPS hatten sie sich in der Grenzregion eine Route von knapp fünf Kilometern heraussuchen lassen, die sie über die ungarische Staatsgrenze führte.
Da sich die beiden innerhalb der Europäischen Union wähnten, sowohl Ungarn als auch Rumänien gehören dazu, machten sie sich offenbar keine Sorgen wegen der Grenze und radelten los, von Bercu (Kreis Satu Mare) nach Garbolcz in Ungarn.
Allerdings gehört Rumänien zwar zur Europäischen Union, aber nicht zu den Unterzeichnerländern des Schengenabkommens, ebenso wenig wie Bulgarien und Zypern. Der Vorfall ereignete sich bereits am 3. Mai dieses Jahres, wurde aber erst kürzlich durch das rumänische Nachrichtenportal „Digi24“ publik gemacht.
Gewohnt, frei zu reisen
Nachdem die Radfahrer an jenem Mittwochnachmittag losgefahren waren, kamen sie bald schon an eine temporäre rumänische Grenzstation. Dort umfuhren sie ein Betonhindernis und eine geschlossene Schranke und reisten nach Ungarn ein.
Im Hauptquartier der rumänischen Grenzpolizei in Petea schrillten die Alarmglocken. Überwachungskameras hatten die Grenzverletzung gegen 17:40 Uhr registriert und Alarm geschlagen.
Ein Einsatzteam wurde zur Grenzstelle beordert, fand dort aber die Radfahrer nicht mehr vor. Man nahm Kontakt zu den Kollegen in Ungarn auf, die die Grenzgänger in Empfang nahmen. Die beiden deutschen Touristen beriefen sich darauf, nicht gewusst zu haben, dass sie die Grenze dort nicht hätten überqueren dürfen. Sie seien es gewohnt, frei durch Europa zu reisen, ohne Zollkontrollen zwischen den Ländern.
Für die Menschen im grenznahen Bereich
Zehn solche temporären rumänischen Grenzübergänge gibt es dem Bericht nach an der Grenze zu Ungarn, die lediglich an Samstagen zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet sind. Drei davon befinden sich in dem von dem Vorfall betroffenen Kreis Satu Mare, erklärte in einem Statement die Polizeichefin der Grenzpolizei des Kreises Satu Mare, Oana Pîrcălab.
Der Betrieb der Stellen diene eigentlich den Bürgern im grenznahen Bereich und sei nicht für den internationalen Transit von Personen über die Staatsgrenzen gedacht. Für alle anderen Personen, so die Polizeisprecherin, seien die für den internationalen Verkehr geöffneten Grenzpunkte gedacht.
Unbeabsichtigte illegale Grenzüberschreitungen
Jedoch seien bereits mehrfach „ausländische Staatsbürger aus Mitgliedstaaten der Europäischen Union entweder auf Fahrrädern oder Motorrädern oder selbst zu Fuß“ in eine solche Situation geraten. In allen Fällen hätten die Reisenden jedoch legale Reisedokumente bei sich.
Sie seien jedoch nicht auf Autobahnen und Schnellstraßen unterwegs gewesen, sondern immer per GPS-Anwendungen durch Städte. „Und diese Kommunikationswege, die Ortschaften auf dem Territorium Rumäniens und dem Nachbarstaat verbinden und die mit diesen temporären Staatsgrenzübergangsstellen ausgestattet sind, werden natürlich in den Leitanwendungen visualisiert. Aber nicht alle Menschen, die sie nutzen, informieren sich im Voraus über die Möglichkeit des Transits von einem Staat in einen anderen durch diese Gebiete“, konstatiert Oana Pîrcălab.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion