Messerattacke Berlin: Mädchen außer Lebensgefahr, Täter Berhan S. soll in Psychiatrie
„Mit großer Bestürzung mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass zwei unserer Schülerinnen heute Nachmittag Opfer einer Gewalttat geworden sind. Sie wurden auf dem Pausenhof von einer externen Person schwer verletzt. Die ganze Schulgemeinde ist tief betroffen und entsetzt“, steht auf der Website der Evangelischen Schule Neukölln.
Nach einem Messerangriff am Mittwochnachmittag auf zwei Mädchen (7, 8) der Grundschule schwebte eines der beiden schwerverletzten jungen Opfer (8) zunächst in Lebensgefahr. Mittlerweile verbesserte sich der Zustand des Mädchens. Seit Donnerstagmorgen bestehe keine Lebensgefahr mehr, erklärte ein Polizeisprecher gegenüber dem RBB.
Mehrfach auf Kinder eingestochen
„Nach bisherigen Erkenntnissen und Aussagen soll ein 38-Jähriger die beiden Kinder auf dem Pausenhof einer Schule in der Mainzer Straße gegen 15 Uhr mit einem Küchenmesser angegriffen und auf beide Kinder – auf die 7-Jährige mehrfach – eingestochen haben“, schreibt die Polizei Berlin in einem Statement.
Einsatzkräfte hätten den Täter noch am Tatort festgenommen und die Tatwaffe sichergestellt. Die schwer verletzten Mädchen wurden der „Bild“ zufolge mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen, während schwer bewaffnete Bereitschaftspolizisten das Schulgebäude nach möglichen Komplizen durchsuchten. Kinder und Mitarbeiter wurden anschließend von einem Kriseninterventionsteam und Schulpsychologen betreut. Der Regelbetrieb wurde für den Rest der Woche ausgesetzt.
Wie die „Bild“ schreibt, habe der Täter vor der Tat „noch seelenruhig eine Zigarette geraucht“, sei dann über den Zaun geklettert und habe die beiden Mädchen an der Tischtennisplatte im Schulhof angegriffen. Den Angaben nach habe am Donnerstag eine Sprecherin der Senatsverwaltung erklärt, dass der Angriff während der Nachmittagsbetreuung stattgefunden habe, während zahlreiche Kinder auf dem Schulhof gespielt hätten.
Motiv unklar – Täter kommt in Psychiatrie
Wie die Polizei berichtet, hat der Täter bereits gestanden. Medienangaben nach hatte der 38-Jährige bei seiner Festnahme keinen Widerstand geleistet. Ganz im Gegenteil. Er „schien regelrecht auf die Polizisten gewartet zu haben“, schreibt die „Bild“. Der Tatvorwurf lautet derzeit auf versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung.
An der Evangelischen Schule in Neukölln lernen rund 800 Kinder der Klassen 1 bis 13 in einer Grundschule, einer integrierten Sekundarschule und einer gymnasialen Oberstufe. Nach Schulangaben orientiere man sich am pädagogischen Handeln der Kirche und der christlichen Überlieferung in Bibel und Geschichte.
Laut Polizeiangaben gibt es bisher „keine Erkenntnisse zu einem Motiv des Beschuldigten“. Nach „Spiegel“-Informationen handle es sich bei dem Täter um den 38-jährigen gebürtigen Berliner Berhan S., der in rund einem Kilometer Entfernung zur Schule gewohnt habe. Den Sicherheitsbehörden, so das Magazin, sei S. bislang nicht im Zusammenhang mit Extremismus oder religiösem Fanatismus aufgefallen.
Nach „Welt“-Angaben soll der deutsche Staatsbürger laut Staatsanwaltschaft mehrfach aktenkundig sein, unter anderem wegen Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung, Leistungserschleichung, Betäubungsmitteldelikten und Sachbeschädigung.
Aktuell soll sich der Täter im Maßregelvollzug befinden. Den Informationen nach soll er jedoch nach Angaben der Staatsanwaltschaft in einer forensischen Psychiatrie untergebracht werden. Die Polizei erklärt, es lägen „Anhaltspunkte für eine möglicherweise durch Betäubungsmittel induzierte psychische Erkrankung“ vor. Die 5. Mordkommission des Landeskriminalamtes hat den Fall übernommen und führt unter Federführung der Staatsanwaltschaft Berlin die Ermittlungen.
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