Großfahndung: Mörder bei Baggersee-Spaziergang geflüchtet
Immer noch keine Spur haben die Behörden von dem geflüchteten Mörder Aleksandr Perepelenko. Dieser war am Montag, 30. Oktober, gegen 13 Uhr während einer „geplanten Ausführung“ an einem Baggersee im Südosten von Rheinland-Pfalz geflüchtet, erklärten die Staatsanwaltschaft Karlsruhe und das Polizeipräsidium Pforzheim in einem gemeinsamen Statement.
Ein Mörder im Naherholungsgebiet
Der Vorfall ereignete sich am Sollachsee beim Germersheimer Ortsteil Sondernheim. In welchem Teil des Naherholungsgebietes mit kleinem Badestrand und Kinderspielplatz sich der verurteilte Mörder zum Freigang aufgehalten hatte, wurde nicht bekannt gegeben.
Nach Angaben von Henrik Baßies, Sprecher der Staatsanwaltschaft Karlsruhe, gelang es dem Straftäter „trotz Begleitung von zwei Justizbediensteten der JVA, in ein angrenzendes Waldstück zu flüchten“. Später habe man die elektronische Fußfessel des Mannes im Stadtgebiet von Germersheim gefunden.
Das Polizeipräsidium Rheinpfalz startete unverzüglich eine Großfahndung. Zahlreiche Einsatzkräfte, Diensthunde und ein Polizeihubschrauber suchten nach dem Geflüchteten – bisher erfolglos. Derzeit prüft die Polizei mögliche „Hinwendungsorte“ des 2012 verurteilten Mörders. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Mittwochnachmittag berichtet der SWR, dass es einige Hinweise aus der Bevölkerung gebe, denen die Polizei nachgehe. Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft gebe es aktuell keine Anhaltspunkte für eine konkrete Gefährdung der Bevölkerung.
Personenbeschreibung
Name: Aleksandr Perepelenko
Alter/Geschlecht: 43 Jahre, männlich
Statur: 1,85 Meter, kräftig/sportlich
Aussehen: Glatze
Bekleidung (zuletzt): schwarzes T-Shirt, blaue Jeans, grau/rote Sportschuhe
Notruf 110 – „nicht eigeninitiativ handeln“
Bei Sichtung der gesuchten Person soll der Notruf 110 gewählt werden. Hinweise werden auch beim Kriminaldauerdienst in Pforzheim unter Telefon 07231 186-4444 entgegengenommen.
Polizeisprecher Benjamin Koch vom Polizeipräsidium Pforzheim weist ausdrücklich darauf hin, „nicht eigeninitiativ zu handeln“.
Ein Foto des gesuchten Aleksandr Perepelenko wurde von der Polizei Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt.
Karlsruher Mordurteil von 2012
Aleksandr Perepelenko war im Jahr 2012 vom Landgericht Karlsruhe nach Anklage durch die Staatsanwaltschaft Pforzheim „u.a. wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden“, erklärte Staatsanwalt Blaßies.
Nach Angaben des Lokalportals „Echo24“ aus Baden-Württemberg hatte Perepelenko am 7. Januar 2011 einen 44-jährigen Mann aus Pforzheim nach Gotha (Thüringen) gelockt, gefesselt und geschlagen. Danach seien der damals 32-Jährige mit einer 30 Jahre alten Komplizin und dem verletzten 44-Jährigen in die Südpfalz gefahren, wo Perepelenko sein Opfer mit einem Gurt erwürgt habe.
Anschließend seien die beiden mit der Leiche ins Elsass gefahren und hätten diese in einem Gebüsch in der Nähe des französischen Grenzortes Lauterbourg, wenige Kilometer von Karlsruhe entfernt, versteckt.
Vor Gericht wurde Perepelenko zu lebenslanger Haft verurteilt und nach Bruchsal gebracht. Die Mitangeklagte aus Gotha habe neun Jahre Freiheitsstrafe bekommen, wegen schwerer Körperverletzung, Erpressung und Raub.
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