Slowakischer Präsident sagt Aufklärung zu Vietnamesen-Entführung zu

Bratislava (dpa) - Der slowakische Präsident Andrej Kiska hat Deutschland eine rasche Klärung des Verdachts zugesagt, Behörden seines Landes seien in die Entführung eines Vietnamesen aus Berlin verwickelt. Das meldete die Agentur TASR am…
Epoch Times8. August 2018
Der slowakische Präsident Andrej Kiska hat Deutschland eine rasche Klärung des Verdachts zugesagt, Behörden seines Landes seien in die Entführung eines Vietnamesen aus Berlin verwickelt. Das meldete die Agentur TASR am Mittwoch in Bratislava nach einem Treffen Kiskas mit dem deutschen Botschafter Joachim Bleicker. Auch Innenministerin Denisa Sakova wollte mit dem Diplomaten sprechen. Ihr Ministerium werde 14 Mitarbeiter von ihrer Schweigepflicht befreien, kündigte sie TASR zufolge an. Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» und die slowakische Tageszeitung «Dennik N» hatten vergangene Woche Vorwürfe gegen die Behörden in Bratislava bis hinauf zum damaligen Innenminister Robert Kalinak erhoben. Sie seien 2017 Mitwisser gewesen bei der mutmaßlichen Entführung des Ex-Vorstandschefs eines staatlichen vietnamesischen Baukonzerns von Berlin über Bratislava nach Hanoi. Kalinak unterzog sich nach eigenen Angaben vom Dienstag einem Test am Lügendetektor. Dies habe ergeben, dass er zu dem Vorgang die Wahrheit sage. Er hatte schon vorher erklärt, dass er der vietnamesischen Delegation nur das slowakische Regierungsflugzeug zur Ausreise aus dem Schengen-Raum zur Verfügung gestellt habe. Er könne ausschließen, dass das mutmaßliche Entführungsopfer an Bord gebracht worden sei. Staatschef Kiska hat in der Affäre die Entlassung von Ministerin Sakova gefordert, weil er kein Vertrauen mehr zu ihr habe. Diese Frage blieb bis Mittwoch ungeklärt. Der entführte Geschäftsmann Trinh Xuan Thanh ist in Vietnam wegen Korruption und Misswirtschaft zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

(dpa)


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