«NZZ am Sonntag»: Schadenfreude ist fehl am Platz

Die «Neue Zürcher Zeitung am Sonntag» kommentiert den Kurssturz der türkischen Lira:«Der Markt hat das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit der Türkei verloren. Punkt. Nun helfen Erdogan keine Drohungen, keine Kriegsrhetorik und keine Verschwörungstheorien. Und nun helfen auch keine Aufrufe, die Türken sollten ihr Gold und ihre Euro unter dem Kopfkissen doch bitte in Lira investieren. Es ist einfacher, den Wählern ihre Stimme abzuknöpfen als ihr Geld. Es gehört zur Ironie der Geschichte, dass es die boomende Wirtschaft war, die Erdogan überhaupt zu seiner übermächtigen Position verholfen hatte. Nun stürzt sie ihn in die größte Krise seit seiner Machtübernahme vor 15 Jahren. Schadenfreude wäre allerdings fehl am Platz. Werden die türkischen Banken zahlungsunfähig, träfe dies vor allem auch europäische Banken.»

(dpa)

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