Berliner Polizei zählt 550 Störaktionen von Klimaschützern wie der „Letzte Generation“

Auf Straßenblockaden hat die Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ zuletzt öfter verzichtet. Stattdessen sprühte sie lieber Farbe auf Denkmäler und Weihnachtsbäume. Die Polizei spricht von einer massiven Belastung.
Aktivisten der Gruppe Letzte Generation haben die Weltzeituhr am Alexanderplatz orange eingefärbt.
Im Oktober 2023 besprühte die „Letzte Generation“ die Weltzeituhr am Alexanderplatz.Foto: Paul Zinken/dpa
Epoch Times4. Januar 2024

Die Berliner Polizei war im vergangenen Jahr bei 550 Protest- und Blockadeaktionen von Klimaschützern im Einsatz. „Das sind 80 Prozent mehr als im Vorjahr“, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik dpa.

So viel Arbeit wie bei der Verkehrssicherheit

Die Polizei sei durch die Straßenblockaden und andere Aktionen massiv belastet worden. Insgesamt komme man im vergangenen Jahr auf 320.000 Arbeitsstunden auf der Straße – da sei die Bearbeitung der Anzeigen durch die Sachbearbeiter noch nicht mitgerechnet, sagte Slowik.

„Das ist so viel, wie die 1.800 Polizisten der Berliner Einsatzhundertschaften im Jahr 2022 im Bereich der Verkehrssicherheit unterwegs waren.“

Seitdem die Proteste vor knapp zwei Jahren begonnen haben, sind bei der Berliner Polizei insgesamt 6.130 Strafanzeigen eingegangen. Der Großteil habe die Gruppe „Letzte Generation“ betroffen, sagte Slowik.

138 Anzeigen hätten sich zudem gegen Menschen gerichtet, die gegen die Demonstranten vorgingen, zum Beispiel Autofahrer, die verbal oder körperlich übergriffig wurden und Blockierer von der Straße zerrten.

1.158 Verdächtige, viele davon mehrfach aktiv

Slowik sagte weiter, dass es vor allem um Vorwürfe der Nötigung, des Widerstandes gegen die Polizeikräfte und Sachbeschädigungen gehe. Die Gesamtzahl der Verdächtigen liege bei 1.158. Viele davon seien mehrfach aktiv geworden.

„Zuletzt änderte sich die Taktik: weg von vielen kleinen Blockaden hin zu wenigen größeren Aktionen, sogenannten Massenprotesten“, sagte die Polizeipräsidentin.

Mit Blick auf Störaktionen wie dem Besprühen von Wahrzeichen sagte Slowik: „Wir müssen realistisch bleiben. Ein kompletter Schutz von Denkmälern wie dem Brandenburger Tor rund um die Uhr ist angesichts der Vielzahl in unserer Stadt nicht möglich.“ (dpa/red)



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