Bundesregierung wirbt wieder für Urlaub in der Türkei
Die Finanz- und Wirtschaftskrise in der Türkei sollte deutsche Reisende nach Ansicht der Bundesregierung nicht von einem Urlaub in dem Land abhalten.
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), sagte der FAZ (Freitagausgabe): „Es gibt für mich keinen Grund, nicht in die Türkei zu reisen und dort Urlaub zu machen“. Er selbst habe gerade dort erst seine Ferien verbracht.
Tourismus baue persönliche Brücken zwischen Ländern. „Das brauchen wir derzeit mehr denn je“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium und ergänzte: „Stabilität und Partnerschaft liegen in deutschem Interesse, aber auch im Interesse der türkischen Bevölkerung.“
Die Menschen in der Türkei zeichneten sich durch große Gastfreundlichkeit aus, was die Deutschen zu schätzen wüssten. Allerdings kommen die werbenden Worte des Tourismusbeauftragten kurz nachdem nach übereinstimmenden Berichten ein weiterer Deutscher wegen Terrorvorwürfen in der Türkei festgenommen wurde.
Dem in Hamburg lebenden Ilhami A., der für einen Besuch in die Türkei gereist war, werde vorgeworfen, über soziale Medien Propaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK verbreitet zu haben, sagte sein Anwalt Ercan Yildirim einem Bericht zufolge. Nach offiziellen Angaben seien in der Türkei derzeit sieben weitere Deutsche aus „politischen Gründen“ in Haft.
Unlängst hatte das Auswärtige Amt seine 2017 nach der Inhaftierung deutscher Bürger und wachsender Defizite in Demokratie und Rechtsstaatlichkeit verschärften Hinweise für Reisen in die Türkei wieder gemildert. Nach Zahlen der türkischen Regierung kamen dieses Jahr wieder mehr deutsche Gäste. Bis Juni waren es 452.000 oder 18 Prozent mehr als im Vorjahr.
Alles in allem reisten in den ersten sechs Monaten 1,56 Millionen Deutsche in die Türkei, das war ein Anstieg zum Vorjahr um 25 Prozent. Gelockt werden sie unter anderem von dem Währungsverfall der Lira, der den Urlaub in der Türkei billiger macht. Noch vor fast genau einem Jahr hatte der damalige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) von Reisen in das Land abgeraten. „Man kann das nicht mit gutem Gewissen machen zur Zeit“, hatte er damals der „Bild“ gesagt. (dts)
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