Hongkonger Milliardär spricht Klartext zu Rückzug aus China

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Der 85-jährige Hongkonger Immobilien-Tycoon Li Ka-Shing äußerte sich in einem Interview ungewöhnlich klar zum Geschäftsumfeld in China.Foto: Philippe Lopez / AFP / Getty Images
Von 5. Dezember 2013

Milliardär Li Ka-shing ist Hongkongs Unternehmer-König – und die Business-Welt horcht auf, wenn er sich zu Wort meldet. „Die Kernkompetenzen Hongkongs sind ein gutes Rechtssystem und ein freier Markt“, sagt der laut Bloomberg reichste Mann Asiens nun ausgerechnet zu einer chinesischen Staatszeitung. Und dass er bevorzugt da investiert „wo man sich an Gesetze hält“: Am 28. November räumte die Southern Metropolis Daily diesen und anderen eindeutigen Statements ganze fünf Seiten ein. Der 85-jährige Immobilien-Tycoon verteidigte seinen Rückzug aus China und kritisierte seinen Lieblingsfeind, den Hongkonger Bürgermeister Leung Chun-ying.

Rote Karte für „politische Unfairness“

„Wenn ich noch einmal von vorne anfangen könnte, würde ich mich politisch engagieren“, sagte der 85-Jährige und bedauerte, das bisher nie getan zu haben. Li sagte weiter, er habe wenig Interesse an Orten zu investieren, wo politische Unfairness herrsche, das Betriebsumfeld schlecht sei und die Regierung Gesetze willkürlich auslege.

„Die Politik sollte dem Business-Sektor in erster Linie Zuversicht geben“, so Li Ka-Shing. Rund um den Globus gebe es so viele Investitionsmöglichkeiten. Wenn er die Wahl habe, begebe er sich natürlich an einen Ort, wo Gesetze auch eingehalten würden – im Hinblick auf seine Gesellschafter und Aktionäre sei dies verantwortungsvoll.

Anfang des Jahres hatte Li seine erfolgreiche Supermarkt-Kette ParknShop verkauft und sich von der „Hong Kong Electric“ getrennt. Zwei prestigeträchtige Shanghaier Wolkenkratzer veräußerte er wenig später. Seine Devestitionen waren in aller Munde. Li Ka-shing sagte nun, dass er den Ausdruck „Devestition” nicht mag und dass sein Rückzug ein Gerücht sei. Er habe nicht vor, mit seinen Firmen aus Hongkong wegzuziehen und seinen Unternehmenssitz werde er sicher nicht verkaufen. Gleichwohl habe er in Hongkong in den vergangenen drei Jahren weniger Immobilien eingekauft. Die Hongkonger Grundstückspreise seien hoch und es gebe einen „ungesunden Trend“. Sein Immobilien- Geschäft sei 2013 so schlecht gelaufen, wie seit 13 Jahren nicht mehr.

Wie man mit Kriminellen umgeht

Interessant war, dass Li sich detailliert zur Entführung seines Sohnes im Jahr 1996 äußerte. Damals habe er ein hohes Lösegeld gezahlt, den Entführer gebeten, seine Familie in Ruhe zu lassen und von weiteren Verbrechen abzusehen.

Ein pensionierter Hongkonger KP-Beamter, der der EPOCH TIMES gegenüber anonym bleiben wollte, analysierte, dass die Entführungs-Passage des Interviews eine versteckte Botschaft für Bürgermeister Leung Chung-ying und das Ex-Politbüro Mitglied Zeng Qinghong gewesen sei: Die Erwähnten gehören beide zur Clique von Chinas Ex-Diktator Jiang Zemin und versuchen derzeit offenbar, Li Ka-shing zu erpressen. Der Informant sagte, die Jiang-Clique bedrohe die Familie des Milliardärs und sei auch für den Streik auf einer seiner Container-Verladestationen im April 2013 verantwortlich.

Ein Unterstützer von Xi Jinping

Li Ka-Shing ist Vorsitzender der Hutchison Whampoa Ltd. (HWL) und der Cheung Kong Holdings. Seine politischen Aussagen, speziell die gegen den umstrittenen Hongkonger Bürgermeister, wurden von Beobachtern als Unterstützung für die Politik von Chinas Staatschef Xi Jinping gewertet. Der Umstand, dass die Southern Metropolis Daily zum Lager von Xi gehört, verstärkte den Eindruck. Das Interview erfuhr China-weit große Aufmerksamkeit.



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