Große Militärmanöver in China und jährliches Geheimtreffen der KP-Machthaber
Chinas Politgrößen treffen sich jedes Jahr im Sommer in Beidaihe, dem Küstenort im Osten von Peking. Jeder Chinese weiß das, aber niemand weiß je, wann das Treffen anfängt, wann es endet, wer tatsächlich teilnimmt, oder gar, was dort besprochen wird.
Beidaihe liegt 30 Flugminuten nordöstlich von Peking an der Küste des Bohaimeeres. Es gehört zu den bekanntesten Seebädern Chinas, nicht nur wegen seines 10 Kilometer langer Strandes, sondern wegen der geheimen Treffen von den Mächtigen der Kommunistischen Partei Chinas.
In diesem Jahr werden die Sommermonate jedoch von öffentlichen Ankündigungen über Militärmanöver mit ungewohnter Lautstärke erfüllt.
Überraschende Sperrungen im Luftraum
Luft- und Seemanöver werden normalerweise nicht besonders, und schon gar nicht rechtzeitig, angekündigt. Die Luftwaffe machte am 21. Juli den Anfang, dass der Luftraum zwischen Shanghai im Osten und Peking im Nordosten vom 20. Juli bis 15. August zeitweise gesperrt würde, was insgesamt 12 Flughäfen in dieser von der zivilen Luftfahrt am häufigsten frequentierten Region betrifft. Selten werden in China Termine rechtzeitig angegeben. Man muss eben flexibel sein.
Tatsächlich herrscht dort zurzeit ein ziemliches Chaos für die Fluggesellschaften und ihre Passagiere. South China Morningpost meldete am Sonntag, dass nicht nur ein Drittel der Flüge betroffen ist, wie es angekündigt wurde, sondern eher zwei Drittel.
Warum in dieser auch touristisch interessanten Zeit der Luftraum derart gesperrt werden muss, bleibt ein Rätsel, zumal die chinesische Luftwaffe ohnehin 80 Prozent des Luftraumes für sich beansprucht, nur 20 Prozent darf die zivile Luftfahrt nutzen. In den USA beispielsweise ist das Verhältnis genau umgekehrt.
Marinemanöver auf allen chinesischen Meeren
Vom Bohaimeer bis zum Gelben Meer wird die Seefahrt vom 25. Juli bis 1. August gesperrt für ein Marinemanöver, das teilte last minute das Seefahrtsamt der Provinz Liaoning mit.
Vom 29. Juli bis 2. August – so heißt es auf der Website der China Maritime Safety Administration gibt es Sperrungen im Ostchinesischen Meer.
China Verteidigungsministerium hat ab 29. Juli weitere turnusgemäß stattfindende Militärmanöver an der Südostküste des Landes angekündigt. Die genaue Region wurde nicht bekanntgegeben.
Die Gewässer vor der Südküste Chinas sind für die Regierung in Peking von besonderer strategischer Bedeutung. Weite Teile des rohstoffreichen Südchinesischen Meers werden von China für sich beansprucht. Das hat in den letzten Monaten zu Spannungen mit den anderen Anrainern geführt.
Und auf dem Land werden 10 Waffensysteme getestet
Eine Pekinger Zeitung berichtete, dass für die 10 Waffensysteme zu Lande von Mitte Juli bis Mitte September Manöver in China geplant seien.
The Sydney Morning Herald in Australien analysierte, dass die vielen Manöver wohl eine Botschaft der Stärke nach außen schicken sollten. Immer noch wären die Kriege mit Japan und die lange Besatzungszeit nicht vergessen und wichtige Gedenktage fallen in diese Zeit. Am 25. Juli 1894, also vor 120 Jahren brach der erste chinesisch –japanische Krieg aus, am 15. August 1945 stellte Japan die Kämpfe in China ein, was dort bis heute als Ende der Besatzungszeit gefeiert wird
Die Professorin Suh Jin Joung aus Südkorea sagte in einem Interview mit Bloomberg: „Dieses Mal wurde viel Klamauk gemacht um die Manöver, es scheint, als wollte China einen hohen Druck aufbauen.“
Zurück zu Beidaihe und dem Treffen der KP-Größen
Staats- und Parteichchef Xi Jinping ist am Mittag des 25. Juli von seiner Südamerikareise nach China zurückgekommen. Und seit dem 25. gab es in den chinesischen Medien keinen Bericht über Aktivitäten der sieben Mitglieder des ständigen Ausschusses des Politbüros der KP zu lesen. Man nimmt an, dass sie schon in Beidaihe tagen. Worum es dieses Mal geht, wird erst viel später durchsickern.
Der Golf von Bohai jedenfalls ist militärisch gesperrt, wie immer bei großen politischen Ereignissen, bzw. der Furcht davor. Er gilt als sensible strategische Zone, unter anderem für Fluchtversuche auf dem Seeweg oder als Einfallstor für Angriffe Richtung Peking …
Insider vermuten, dass es auch um das Schicksal das mächtigen ehemaligen Sicherheitschefs Zhou Yongkang geht, der immer noch an geheimem Ort festgehalten wird, der wahrscheinlich schon parteiintern „durchleuchtet“ worden ist, und dessen Überstellung an die offizielle Justiz ein wirkliches politisches Erdbeben auslösen dürfte.
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