China verschärft Sicherheit am Drei-Schluchten-Staudamm
Eine Sicherheitszone soll den Drei-Schluchten-Staudamm in China vor Anschlägen durch Terroristen oder unzufriedene Bürger schützen.
Vor wenigen Tagen unterzeichnete Chinas Ministerpräsident Li Keqiang die „Verordnung zum Schutz und zur Sicherheit des Drei-Schluchten-Staudammes“. Anfang Oktober tritt sie in Kraft. Das neue Sicherheitskonzept für den Riesen-Staudamm in der Provinz Hubei umfasst demnach Land, Gewässer und Lufträume. Vier Regierungsebenen beteiligen sich an der Umsetzung, darunter die Provinz, die Stadt Yichang und die Betreiber des Drei-Schluchten-Projekts.
Risiko für 15 Millionen Menschen
Durch den Staudamm wurde der Wasserstand des Jangtse-Flusses 90 Höhenmeter über sein natürliches Niveau angehoben. Der dadurch gebildete Stausee erstreckt sich von dort bis zur rund 500 Kilometer entfernten Millionenstadt Chongqing .Bei einem Bruch des Drei-Schluchten-Staudammes wären Leben und Besitz von mehr als 15 Millionen Menschen direkt in Gefahr.
Die chinesische Regierung hat wegen der wachsenden innenpolitischen Spannungen offenbar Angst vor einem Anschlag. Unzufriedene Bürger könnten sich an Regierung und Gesellschaft rächen und ihrer Wut – beziehungsweise dem Wasser hinter der Talsperre – freien Lauf lassen. In Zeiten, in denen die Unzufriedenheit mit der Regierung und den Machthabern steigt, ein realistisches Szenario.
Darin sieht zumindest die Hongkonger Zeitung "Oriental Daily" den Grund für die verschärften Sicherheitsmaßnahmen. Die Zeitung zitierte Meinungen von Staudamm-Experten, wonach an den empfindlichsten Stellen des Dammes bereits zehn Kilogramm Sprengstoff ausreichen, um ernsthaften Schaden anzurichten.
4600 Soldaten zu Wasser und zu Luft
Das Zentrale Militärkomitee des kommunistischen Regimes hat nun beschlossen, eine Truppe von 4.600 Soldaten zum Schutz des Staudamms zu entsenden. Die Truppe soll aus vierundzwanzig mittelgroßen Abteilungen der Schnellen Eingreiftruppe bestehen. Dazu kommen vier Flugabwehrraketen, 24 Brigade-Hubschrauber und acht Patrouillenboote, schreibt das Hongkonger Politikmagazin "The Trend".
Attacken auf Staumdämme sind eine übliche Strategie in militärischen und innenpolitischen Auseinandersetzungen, sagte der britische Staudamm-Experte Edward Goldsmith in seinem Buch über "Soziale Effekte und Umweltauswirkungen großer Dämme". Denn die Seite, die den Staudamm verteidigen muss, könne nur passiv reagieren.
„Gegen Raketen nicht zu verteidigen“
Auch der chinesische Physiker Qian Weichang sprach den wunden Punkt bereits 1991 an, als er den Drei-Schluchten-Staudamm als ein mögliches Angriffsziel für außenpolitische Aggressoren nannte: Es sei unmöglich, den Staudamm gegen moderne Raketentechnologie zu verteidigen, so Qian. Bei einer Zerstörung des Drei-Schluchten-Staudamms würden sechs Provinzen am Flusslauf des Jangtse entlang überflutet – eine Katastrophe für hunderte Millionen Menschen.
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