China startet Countdown für größte Wasserumleitung vom Yangtse nach Peking
Chinas Flüsse fließen größtenteils von Westen nach Osten Richtung Pazifik. Seit Dezember 2002 wird jedoch ein ehrgeiziges Projekt realisiert, das kostbare Wasser, das im Norden Mangelware ist, durch ein dreiteiliges Kanalsystem von Süden nach Norden umzuleiten.
Am 7. Juli fing der Countdown für den mittleren Teilabschnitt von „Südliches Wasser nach Norden“ an. In 116 Tagen soll das Wasser des Yangtse Peking erreichen. Gepuscht und durchgedrückt wurde das Projekt von der Clique um Jiang Zemin 2002, um zu den Olympischen Spielen 2008 Peking mit ausreichend Wasser zu versorgen. Der Plan ging nicht auf.
Der Umfang an Investitionen, an Logistik, an Arbeitseinsatz, an Material übertrifft das wahrlich nicht kleine Projekt des Yangtse-Staudamms um das zweieinhalbfache. Wieder mussten Ortschaften geräumt und Millionen Menschen umgesiedelt werden. Das alles, um Peking und seine trockene Umgebung mit Wasser zu versorgen.
Gefährlich für Mensch und Umwelt, sagen Experten
Aber das Wasser des Yangtse, das hierfür umgeleitet wird, ist längst so verschmutzt, um nicht zu sagen vergiftet, dass es mehr Gefahr als Nutzen bringen wird. Davor jedenfalls warnt der Wasser-Experte Dr. Wang Weiluo von der Universität Dortmund seit Jahren. Zur Epoch Times sagte er, das Projekt sei noch gefährlicher für Mensch und Umwelt, als der große Yangtse Staudamm.
Es ist das größte Wasserführungsprojekt auf der Welt mit der längsten Distanz, die zu überwinden ist, mit geschätzten Kosten von einer halben Billion Yuan (59,27 Milliarden Euro) und laut chinesischen Medien auch das weltweit größte Umsiedlungsprojekt. Der mittlere der drei Kanäle soll in drei Monaten eröffnet werden.
Ausgehend vom Yangtse als Quell-Fluss in der Region Danjiangkou der Provinz Hubei, durchqueren drei parallel geführte Kanäle vier große Flüsse in 10 Provinzen. Das sind neben dem Yangtse die Flüsse Huai He, Gelber Fluss und Hai He. Die Fertigstellung soll 50 Jahre beanspruchen. Jährlich sollen 1 Milliarde Kubikmeter Wasser mit Hilfe gigantischer Pumpwerke auf den Weg von Süden nach Norden gebracht werden. Insgesamt werden über 700 Flüsse miteinander verbunden.
[–Das größte "Krebsprojekt" der Welt–]
Sogar Chinas staatliches Fernsehen CCTV zeigte kürzlich in einer Reportage, wie das Wasser schon vor dem Staudamm in Danjiangkou aussieht, von wo es startet nach Norden zu fließen: dunkelgrün. Und es stinkt wie eine Kloake, weil ungefilterte Abwässer und Unmengen von Müll den Yangtse kontaminieren.
Der parallel laufende Huaihe Fluss in der Provinz Henan ist bekannt dafür, dass krebserregende Substanzen ihn vergiften. Wie mehrfach berichtet, liegen an ihm die sogenannten Krebsdörfer, deren Bevölkerung zu 80 Prozent an Krebs erkrankte wegen der Abwässer einer Chemiefabrik.
Man fürchtet sich im Norden vor dem südlichen Giftwasser und nennt mit Galgenhumor das Kanalsystem das größte Krebsprojekt der Welt.
Dr. Wang Weiluo, Experte für Landplanung und Wasserschutz, hat seit Jahrzehnten zahlreiche Artikel über Chinas Wasservorkommen geschrieben und ist ein führender Experte auf diesem Gebiet. Er stellte gegenüber der Epoch Times fest, dass die Kanäle, die 700 Flüsse durchqueren und jährlich 1 Milliarde Kubikmeter Wasser führen sollen, zu
In der Webseite von Cai Xin, einem Wirtschaftsportal, das eher der Politik von Staatschef Xi Jinping nahesteht, gab es schon mehrere kritische Artikel über dieses Projekt. Man fürchtet, dass dort wo das Wasser abfließt, die Verschmutzung steigen wird und der Fischbestand gefährdet ist.
Experten sind auch um Sorge um das Trinkwasser von Shanghai im Mündungsgebiet des Yangtse. Schon jetzt gibt es bei Niedrigwasser Probleme mit dem vom Meer einströmenden Salzwasser. Wenn der Yangtse noch weniger Wasser führt, dann kann die Trinkwasserqualität für Shanghai noch schlechter werden oder überhaupt zu wenig Wasser zur Verfügung stehen.
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