„Letzte Generation“ heißt jetzt „Neue Generation“

Die „Letzte Generation“ gibt sich einen neuen Namen und will sich fortan nicht mehr nur für Klimaschutz, sondern für die Demokratie allgemein einsetzen. „Wir brauchen eine neue Generation der Demokratie“, sagte Raphael Thelen dem „Spiegel“.
Die Klimaaktivisten dieser Gruppe waren in der Vergangenheit damit aufgefallen, dass sie sich auf die Straße geklebt haben, um den Verkehr so lange wie möglich zum Stehen zu bringen, oder unerlaubt auf Flughafengelände eingedrungen sind oder sich in Museen an berühmte Kunstwerke geklebt haben oder diese verschmutzen wollten. Auch das Brandenburger Tor ist ein Ziel der Gruppe gewesen.
Mit einem „Parlament der Menschen“ wolle die Bewegung Lösungen entwickeln. Im Mai soll es auf der Wiese vor dem Bundestag losgehen, später auch auf lokaler Ebene in ganz Deutschland. „Wir kreieren ein demokratisches Netz quer durch unser Land“, sagte Thelen.
„Unser Protest lenkt Aufmerksamkeit auf das Versagen der Politik und die Notwendigkeit einer neuen Demokratie.“ Die Mitglieder der Bürgerrat-ähnlichen Versammlungen sollen gelost werden, so der 39-Jährige.
Die Gruppe tritt fortan unter dem Namen „Neue Generation“ auf. Sie begründet die erneute Neuausrichtung damit, dass Geld mehr Macht in der Politik habe als die Bürger. AfD und CDU würden „Reiche reicher und Arme ärmer“ machen.
Weitere Gruppe führt weiterhin Aktionen aus
Darüber hinaus soll eine zweite Splittergruppe aus der „Letzten Generation“ entstehen, das sogenannte Widerstandskollektiv. „Die Gruppe setzt überwiegend auf direkte Aktionen gegen Zerstörung und Ungerechtigkeit“, so Thelen.
Um die „Letzte Generation“ war es in den vergangenen Monaten ruhig geworden. Die Klimaaktivisten machten vor allem mit Gerichtsprozessen Schlagzeilen. Erst vor einem Jahr hatte die „Letzte Generation“ ihre Strategie geändert und aufgehört, sich auf die Straße zu kleben.
Der Bewegung fehlte der Zulauf, weswegen sie auf massentaugliche Aktionen setzen wollte. „Es war ein schmerzhaftes Jahr“, sagte Thelen. Der Aktivist ist seit 2023 bei der „Letzten Generation“. Zuvor hat er als Journalist unter anderem für den „Spiegel“ und die „Zeit“ gearbeitet. (dts/red)
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