Scholz-Aussagen zu Deindustrialisierung stoßen auf Kritik

„Dass ein amtierender Bundeskanzler eine laufende Deindustrialisierung abstreitet, ist ein Problem für unsere Wirtschaft“, sagt die Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Köln. Viele Unternehmen würden ihre Investitionen ins Ausland verlagern.
Viele deutsche Hersteller setzen vor allem auf teure Premium-Elektroautos. (Archivbild)
Nicht nur die Autoindustrie in Deutschland ist im Sinkflug (Archivbild).Foto: Marijan Murat/dpa
Epoch Times12. Februar 2025

Die Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Köln (IHK Köln), Nicole Grünewald, widerspricht der Aussage von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), in Deutschland gebe es keine Deindustrialisierung.

„Dass ein amtierender Bundeskanzler eine laufende Deindustrialisierung abstreitet, ist ein Problem für unsere Wirtschaft“, sagte Grünewald dem Portal „Business Insider“.

Die Zahlen sprächen eine klare Sprache: „29 Prozent der Unternehmen, die international tätig, wollen ihre Auslandsstandorte ausbauen. Gleichzeitig wollen 34 Prozent ihre Investitionen in Deutschland zurückfahren. Das heißt: Unsere Unternehmen verlagern ihre Investitionen ins Ausland“, so Grünewald. „Deutschland erlebt eine Deindustrialisierung“.

Scholz hatte beim TV-Duell mit Friedrich Merz am Sonntag gesagt, die Stimmung in der Wirtschaft sei schlecht, eine Deindustrialisierung gebe es jedoch nicht.

Wirtschaft sieht Politik als Risikofaktor

Für die stotternde Wirtschaft macht Grünewald vor allem die Politik der Ampel-Regierung verantwortlich.

„Wir brauchen Verlässlichkeit. Mehr als die Hälfte unserer Unternehmen sagen mittlerweile, dass sie kein Vertrauen mehr in die Politik haben. Das hatten wir noch nie: Die Wirtschaft begreift die Politik als Risikofaktor für den Standort Deutschland“, sagte Grünewald zu „Business Insider“.

Die IHK Köln vertritt rund 150.000 Unternehmen aus der Region. Es ist die größte Industrie- und Handelskammer Nordrhein-Westfalens und die viertgrößte in Deutschland. (dts/red)



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