Japan beantragt Ausnahmeregelung für US-Zölle auf Stahl und Aluminium

Trumps Amtsvorgänger Joe Biden gewährte Japan eine Ausnahme – Zollkontingente erlaubten es dem Land, Stahl zum Teil zollfrei in die USA zu exportieren. Damit soll Schluß sein. Nun bittet Japan um eine erneute Ausnahmeregelung. Was planen Australien und Brasilien?
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Das Bürogebäude des japanischen Stahlriesen Kobe Steel in Tokio, Japan.Foto: -/kyodo/dpa/dpa
Epoch Times12. Februar 2025

Nach der Verhängung von Zöllen auf Stahl und Aluminium durch US-Präsident Donald Trump hat Japan bei der US-Regierung eine Ausnahmeregelung beantragt.

Tokio sei sich der Anordnung des US-Präsidenten über zusätzliche Zölle auf Stahl und Aluminium bewusst, sagte Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi am Mittwoch vor Journalisten. Seine Regierung habe Washington „gebeten, unser Land von den Maßnahmen auszunehmen“.

Der Antrag wurde ihm zufolge am frühen Mittwochmorgen über die japanische Botschaft in den USA eingereicht. Japan werde den „Inhalt der Maßnahmen und ihre Auswirkungen auf unser Land sorgfältig prüfen und die notwendigen Maßnahmen ergreifen“, fügte Hayashi hinzu.

Trump hatte am Montag Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in die USA verhängt. Die zusätzlichen Abgaben betragen dem US-Präsidenten zufolge „25 Prozent ohne Ausnahmen oder Befreiungen“ und sollen ab dem 12. März fällig werden.

Amtsvorgänger Joe Biden gewährte Japan eine Ausnahme – die auch als Zollkontingent bekannte Regelung erlaubte es dem Land, bis zu 1,25 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr zollfrei in die USA zu exportieren. Diese Regelung werde jedoch „aufgehoben“, hieß es aus dem Handelsministerium.

Was planen Australien und Brasilien?

Für Australien erwägt Trump eine Ausnahme bei den Stahlzöllen, die er mit einem US-Handelsüberschuss gegenüber dem Land begründet.

Australien setzt derweil auf Deeskalation. Die australische Regierung erwäge keine Gegenmaßnahmen, sollte die von ihr angestrebte Ausnahmeregelung von Trump abgelehnt werden, sagte Wirtschaftsminister Chalmers am 12. Februar im Sender ABC.

Gegenmaßnahmen seien „nichts, was wir in Betracht ziehen“. „Unsere Priorität ist es, eine Ausnahmeregelung für unsere Industrie und unsere Arbeiter hier in Australien zu erreichen“, sagte er.

Zuvor hatte bereits Brasilien erklärt, das Land habe nicht die Absicht, in einen Handelskrieg mit den USA einzutreten. Angesprochen auf eine mögliche Gegenreaktion seines Landes sagte der Minister für institutionelle Beziehungen, Alexandre Padilha, am 11. Februar, die Regierung habe dies noch nicht diskutiert, sei jedoch gegen eine Konfrontation. Brasilien ist nach Kanada der zweitgrößte Stahlexporteur in die USA.

Bereits in seiner ersten Amtszeit hatte Trump zusätzliche Zölle auf Stahl und Aluminium eingeführt. Als Grund nannte er damals den Schutz von US-Produzenten, die seiner Meinung nach einem unfairen Wettbewerb ausgesetzt seien. (afp/red)



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