EZB wählt Motive für neue Banknoten: Von Beethoven bis Curie

Die Europäische Zentralbank will Fälschern mit einer neuen Banknotenserie das Handwerk erschweren. Dabei sollen die Scheine sollen auch neu gestaltet werden. Nun gibt es eine Vorauswahl an Motiven.
Die Geldscheine im Euroraum sollen ein neues Design bekommen (Archivbild)
Die Geldscheine im Euroraum sollen ein neues Design bekommen (Archivbild)Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Epoch Times31. Januar 2025

Vögel, Flüsse, Bauwerke oder berühmte Persönlichkeiten wie Marie Curie und Leonardo da Vinci: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine Vorauswahl an Motiven getroffen, die die geplanten neuen Euro-Banknoten zieren sollen.

„Die neuen Banknoten werden unsere gemeinsame Identität und die Vielfalt symbolisieren, die Europa stark macht“, sagte EZB Präsidentin Christine Lagarde.

Beim ersten Thema „Europäische Kultur“ geht es um gemeinsame Kulturstätten und „herausragende Europäerinnen und Europäer“, wie die EZB in Frankfurt mitteilte.

Motive sind etwa die Nobelpreisträgerin Marie Curie, der Komponist Ludwig van Beethoven und der Maler und Bildhauer Leonardo da Vinci. Auf der Rückseite sollen etwa Straßenkünstler, eine Bibliothek oder Universität zu sehen sein.

Die zweite Gruppe „Flüsse und Vögel“ befasst sich mit der Widerstandskraft und Vielfalt der Natur. Auf der Rückseite der Banknoten wären bei diesem Thema europäische Institutionen zu sehen, zum Beispiel das Europäische Parlament oder die Europäische Kommission.

„Lebensnahe Motive und Wertschätzung für kulturelles Erbe“

„Wir freuen uns, diese lebensnahen Motive vorzustellen, die unser Bekenntnis zu Europa und unsere Wertschätzung für sein kulturellen Erbes und seine Natur zum Ausdruck bringen“, sagte Lagarde.

In die Entscheidung eingeflossen sind die Anregungen von Fachleuten und eine Umfrage, an der 2023 rund 365.000 Europäer teilnahmen.

Die EZB hatte Ende 2021 einen Prozess zur Neugestaltung der Geldscheine angestoßen. Notenbanken entwickeln regelmäßig neue Banknotenserien, um Fälschern das Handwerk zu erschweren. Zudem will die EZB die Umweltfolgen verringern. Die Scheine sollen zum Beispiel eine längere Lebensdauer haben.

Bis Verbraucher die neuen Scheine in Händen halten, wird aber noch Zeit vergehen. Ein Gestaltungswettbewerb soll 2025 stattfinden, damit der EZB-Rat endgültige Motive 2026 auswählen kann. Dann will die EZB die Entwürfe der Bevölkerung präsentieren und sie nach ihrer Meinung fragen. In den Händen halten können die Menschen die neuen Banknoten aber erst einige Jahre später, erklärte die EZB.

Motive auf aktuellen Banknoten bisher eher nüchtern

Die Motive auf aktuellen Euro-Banknoten sind anders als bei früheren nationalen Währungen relativ nüchtern: Bauwerke, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Die ersten Euro-Banknoten wurden am 2002 ausgegeben. Seit Mai 2019 ist die zweite Generation der Scheine mit neuen Sicherheitsmerkmalen komplett.

Zugleich bekennt sich die EZB nun zum Bargeld. „Wir arbeiten an neuen Banknoten, da wir heute und in Zukunft auf Bargeld setzen. Banknoten sind ein Symbol der europäischen Einheit“, sagte Piero Cipollone, Mitglied des EZB-Direktoriums.

Die Bundesbank begrüßte die Auswahl europäischer Persönlichkeiten für die künftigen Banknoten. „Die sechs ausgewählten Frauen und Männer verkörperten sehr gut europäische Kultur und Werte“, sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel auf Anfrage.

„Sie repräsentieren ein historisch breites Spektrum an europäischer Musik, Wissenschaft, Literatur und Kunst.“ Die Persönlichkeiten hätten es verdient, auf den künftigen Banknoten abgebildet zu sein. „Mit der Einführung der dritten Euro-Banknotenserie unterstreicht das Eurosystem zugleich sein Bekenntnis zum Bargeld.“ (dpa/red)



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